Datasets:
id
stringlengths 39
52
| language
stringclasses 1
value | date
stringlengths 20
20
| newspaper_id
stringclasses 4
values | iiif_url
stringlengths 107
123
| newspaper_clipping
stringlengths 55
6.03k
| human_annotation
stringclasses 7
values |
---|---|---|---|---|---|---|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110626_article_362 | de | 1911-06-26T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Blumenjunge, Meidling. Sie erhalten jetzt
im stellungspflichtigen
Alter die Auswanderungsbewilligung nicht
und ohne Paß kommen
Sie nicht nach Amerika.
Die Arbeitsverhältnisse
in Amerika sind überaus
ungünstige, man kann
vor der Auswanderung
nach Nordamerika nur
abraten. Lesen Sie die
Artikel über „Auswanderung“ in den Auskunftskalendern. Alle
vier Auskunftskalender
werden Ihnen bei Einsendung von 1 K in
Briefmarken oder per
Postanweisung portofrei
zugeschickt. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110403_article_408 | de | 1911-04-03T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Wien—Amerika, Zentagasse. Vor der Auswanderung nach Amerika
wird dringend gewarnt.
Lesen Sie den Artikel
„Amerikareise“ im Auskunftskalender 1. Teil
und „Auswanderung“ im
Auskunftskalender zweiter Teil. Beide Auskunftskalender werden
Ihnen bei Einsendung
von 50 h in BriefmarIkeuvortofreil zugeschickt. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19111027_article_218 | de | 1911-10-27T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Auskünfte.
Kolonie 1000, Viktor
M. Wenden Sie sich an
die deutsche Kolonialgesellschaft in Berlin. Eine
nähere Adresse ist nicht
erforderlich. Bezüglich
der Auswanderung nach
Argentinien finden Sie
eine Auskunft im Auskunftskalender 1. Teil,
der Ihnen bei Einsendung von 25 h in Briefmarken portofrei zuge#ickt wird | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110826_article_226 | de | 1911-08-26T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Laura, Siemensstraße.
Sie können die Auswanderungs=Bewilligung
erhalten. Näheres darüber
finden Sie im Auskunftskalender 2. Teil.
Ueber die Auswanderung
nach Argentinien und
Brasilien finden Sie
nähere Angaben im Auskunftskalender 1. und 4.
Teil. Wenn Sie nach Argentinien oder Brasilien
auswandern wollen, wird
nach Dokumenten nicht
gefragt. Wenn jemand in
Südamerika ist, kann er
auf Alimente nicht geklagt werden. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110421_article_138 | de | 1911-04-21T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | del
sich
nisseurd
Auskünfte.
Amerika, Ionaz
Turnergasse. Wegen v.
Passes wenden Sie
an das Polizeikomn.
ciat Ihres Bezirkes
sodann an die Polizeidirektion. Für die Söhn
werden Sie die Auswar
derungsbewilligung nie
erhalten. Ueber die Auswanderung nach Kanada
finden Sie eine Aus
kunft im Auskunftskalender 1. Teil, der | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110421_article_90 | de | 1911-04-21T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | * Lundenburger Amerikaner. Lesen Sie den
ausführlichen Artikel
„Amerika = Auswanderung“ im Auskunftskalender 1. Teil, der
Ihnen bei Einsendung
von 25 Heller in Briefmarken portofrei zugeschickt wird. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110320_article_472 | de | 1911-03-20T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Dickhäuter, Salzachstraße. 1. Sie können
einen Paß erhalten.
Lesen Sie den Artikel
„Auswanderung“ im
Auskunftskalender 2.
Teil und den ausführlichen Artikel „Amerikareise“ im Auskunftskalender 1. Teil. Beide
Auskunftskalender werden Ihnen bei Einsendung von 50 Heller in
Briefmarken an die Administration der „Kronen=Zeitung“, 9. Bezirk,
Pramergasse 28, portofrei zugeschickt. — 2.
Die Direktion der niederösterreichischen Landesbahnen befindet sich:
1. Bez., Rathausstraße
Nr. 9. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130722_article_115 | de | 1913-07-22T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Auskünfte.
Franz Hirschmann. Lesen
Sie den Artikel,, Amerikareise und Auswanderung“
im Auskunftskalender 1.
und 2. Teil, die Ihnen
gegen Einsendung von
60 h in Briefmarken
portofrei zugeschickt werden. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19140112_article_297 | de | 1914-01-12T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Dankbar, Wilhelminenstraße. Wir würden Ihnen
katen, ein Inserat zu veröffentlichen, daß Sie eine
Sommerwohnung suchen.
Geben Sie noch Ihre Ansprüche näher an, Sie
werden dann sicherlich
szahlreiche Zuschriften erschalten und können dann
genes Angebot wählen, das
Ihnen am besten paßt.
Brasinen, Singrienergasse.
Lesen Sie den Artikel
Auswanderung im Auskunftskalender 2. Teil. Es
ist dort aues Nähere angegeben. Der Auskunftskalender wird Ihnen
gegen Einsendung von
80 h in Briefmarken
zugeschickt. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130623_article_66 | de | 1913-06-23T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Amerika, Volkertplatz. Lesen Sie den ausführlichen
Artikel „Amerikareise und Auswanderung“ im Auskunftskalender 1. Teil, der Ihnen gegen Einsendung von 30 h in
Briefmarken portofrei zugeschickt wird. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120214_article_188 | de | 1912-02-14T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Zmsktünftr.
Eifriger Leser, Leopoldauerplatz, H. R. Da Sie
bereits Ihren Vornamen
von Julius auf Johann
umänderten, können Sie
setzt nicht wieder den Vor,
namen abändern lassen.
Josef Tarmer. Es besstehen derartige Stipendien, welche von der
Handels= und Gewerbekammer verliehen werden
Die Erlangung eines solchen Stipendiums ist aber
par nicht so einfach. —
Lesen Sie den Artikel
„Auswanderung“ im
Auskunftskalender 2.
Teil, es ist dort alles genau angegeben. Der Auskunftskalender wird
Ihnen bei Einsendung
von 25 h in Briefmarken
vortofrei zugeschickt. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120117_article_304 | de | 1912-01-17T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Mark Twain, John.
Lesen Sie den Artikel
„Auswanderung nach Kanada“ im Auskunftskalender 1. Teil für
1912, der Ihnen bei
Einsendung von 30 Heller in Briefmarken portofrei zugeschickt wird. Kanada zählt 7,081.000
Einwohner. Die Einwanderung aus Oesterreich=Ungarn betrug im
Jahre 1909—1910
10.036 Seelen. Aus dem
deutschen Reiche 1538
Seelen. Aus den von
Ihnen angeführten Gründen kann eine Verfolgung in Kanada nicht
erfolgen. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130609_article_316 | de | 1913-06-09T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Auskünfte.
J. Hein, Baden, Klazbaumgasse. Sie finden
ausführliche Auskunft im
Auskunftskalender erster
Teil beim Artikel „Amerikareise“ und „Auswanderung“. Der Auskunftskalender 1. Teil wird
Ihnen gegen Einsendung
von 30 h in Briefmarken
von der Administration,
9. Bez., Pramergasse 28,
portofrei zugeschickt.
Bau, 2. Bez., Obere
Donaustraße. Unterliegt
nicht den Bestimmungen
des Handlungsgesetzes. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120826_article_270 | de | 1912-08-26T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Zukunft 23, Odeon.
gasse. Die Erwerbsverhältnisse in Amerika
sind sehr ungünstige.
Auch dort gibt es sehr
viele Stellenlose, Lesen
Sie den Artikel „Amerikareise“ und „Auswanderung“ im Auskunftskalender 1. und 2.
Teil, die Ihnen bei Ein.
sendung von 55 h in
Briefmarken zugeschick
werden. — | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120226_article_493 | de | 1912-02-26T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Auskünfte.
Kanada R. M. A.
Ueber die Auswanderung nach Kanada haben
wir eine Auskunft im
Auskunftskalender erster
Teil für 1912 auf Seite
53. Der Auskunftskalender wird Ihnen bei Einsendung von 30 h in
Briefmarken portofrei zugeschickt. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19121021_article_422 | de | 1912-10-21T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Fortuna, 1912, Johann Sch. In den näch
sten Tagen erscheint der
neue Auskunftskalender
1. Teil für 1913. In
diesem Auskunftskalender finden Sie einen
ausführlichen Artikel
über die Auswanderung
nach Argentinien. Mit
18 Jahren erhalten Sie
die Auswanderungs=Bewilligung nicht. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120624_article_100 | de | 1912-06-24T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Südamerika. Die Auswanderung wird einem noch Wehrpflichtigen bewilligt, wenn er nachweist, daß sie zu seinem
Lebensunterhalt notwendig ist. In diesem Falle haben Sie auch
ein Gesuch an die Bezirkshauptmannschaft zu richten, worin
Sie um Entlassung aus dem Heeresverband bitten (1 KStempel). Das Gesuch um Auswanderung ist an die Statthalterei zu richten. Näheres im Auskunftskalender der „KronenZeitung, 3. Teil, unter dem Schlagworte „Auswanderung
Wird Ihnen die Auswanderung bewilligt, so haben Sie die
Militärtaxe für soviel Jahre zu erlegen, wie lange Sie in
Oestereich noch militärdienstpflichtig wären. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19140218_article_244 | de | 1914-02-18T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Amerikareise, Johann
Gl. Ueber Amerikareise
und Auswanderung finden Sie ausführliche
Aufklärung im Auskunftskalender 1. u. 2.
Teil. Kinder von 1 bis
zu 10 Jahren zahlen halben Fahrpreis. Passagiere 3. Klasse und des
Zwischendecks nach Newhork (sowohl Erwachsene
als auch Kinder) haben
außer dem Fahrpreise die
amerikanische Kopfsteuer
von 20 K zu entrichten.
Die Verhältnisse in
Amerika sind jetzt überaus ungünstige; es hat
gar keinen Zweck, aufs
Geratewohl nach Amerika | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130305_article_132 | de | 1913-03-05T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | J. F., Heumühlgasse.
Pesen Sie die Artikel
„Amerikareise“ und
„ Auswanderung“ im
Auskunftskalender 1.
sund 2. Teil. Beide Auskunftskalender werden
Ihnen gegen Einsendung von 5 Hellern in
Briefmarken portofrei
zugeschickt.
Eduard Rampf. Günistig sind die Erwerbsverhältnisse in Kanada
fnur für Auswanderer,
swelche landwirtschaftlichen Berufen angehören und mit Kapital
fnach Kanada gehen.
Diese Auswanderer köninen in Kanada ihr Aus;
rommen finden. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19210425_article_198 | de | 1921-04-25T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | die Auskunftsstelle für Auswanderer, 1. Bezirk,
Hoher Markt 5, wenden. — Hausbesorger Karl P.
Ein Seifenrezept finden Sie im Auskunftskalender erster Teil. Die vier allgemeinen Auskunftskalender werden Ihnen gegen Einsendung
von 10 K portöfrei zugeschickt. — Leopold Müller,
Langegasse. Bis nach Buchs beträgt der Fahrpreis zweiter Klasse Personenzug 450 K. Zweite
Klasse Schnellzug stellt sich der Preis auf etwa
700 K. Ob Sie in Ihrem Beruf in der Schweiz
Ihr Fortkommen finden werden, können wir
Ihnen nicht sagen. Das Paßvisum erhalten Sie
bei der Schweizerischen Gesandtschaft, 3. Bezirk,
Strohgasse 16. — Meisterrecht. Die Inkorporationsgebühr bei der Schlossergenossenschaft beträgt 80 K. Sie erhalten ausführliche Aufklärungen in der Kanzlei Wickenburggasse 1 an
Wochentagen von 9 bis 12 Uhr und von 2 bis
6 Uhr. — Wienerblut 12. Unseres Erachtens
hätten Sie Anspruch, weitere Alimente zu fordern,
da ja der Junge mit diesem Praktikantengehalt
nicht sein Auskommen finden kann. Wenden Sie
sich an das wirtschaftliche Hilfsbureau der Gemeinde Wien, Peregringasse 2, das Ihre Ansprüche eventuell gerichtlich geltend machen wird.
— K. P., Breitensee. Der Fahrpreis mit der Südbahn beträgt über Leoben 106 K. Sie benötigen
einen Paß der Polizeidirektion, außerdem die
Einreisebewilligung der Kärntner Landesregierung in Klagenfurt. Um diese müssen Sie vorher
ansuchen. — Fritz Schlemmer. Sie benötigen das
tschechische und das deutsche Visum. Für das
tschechische Visum haben Sie etwa 560 K zu
zahlen. Für das deutsche Visum ist eine Gebühr
zu entrichten, die verschieden abgestuft ist und
sich nach den Berufsverhältnissen richtet. 2. Es
käme nur das Greisenasyl in Währing, Gentzgasse 108, in Betracht. — Täglicher Leser der
„Kronen=Zeitung“ J. N. 1. Die Post nach Jugoslawien und von Jugoslawien. verkehrt ziemlich
regelmäßig. Briefe nach Agram sind drei bis
vier Tage unterwegs. 2. Wegen des ungarischen
Passes müssen Sie sich an die ungarische Gesandtschaft, Bankgasse, wenden. Für das Visum
sind sehr hohe Gebühren zu bezahlen. — Täg
licher Leser R. P. Die mannliche Stimme kann
bis zum dreigestrichenen D ausgebildet werden.
Dies ist die höchste Grenze für das männliche
stimmliche Organ. Ein Musiker wird Ihnen,
wenn Sie Tenor sind, da nähere Auskunft geben
können. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19190804_article_194 | de | 1919-08-04T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Fr. Schubert, Stammklub. Wir nennen Ihnen
den Währinger Athletik=Sportklub „Armin“, 18.
Bez., Gentzgasse 62, Restaurant. Die Freie österr.
Athletenvereinigung, 16. Bez., Friedmanngasse 18,
Restaurant. — Peter Pack, Pörtschach. Das offzielle Organ des Reichsverbandes der Zuckeebäcker, „Der Konditor“, befindet sich Wien, 3.
Bezirk, Hetzgasse 40. — Südamerika, Neustiftgasse.
Es gibt keinen Verein, der einen unentgeltlich
nach Amerika bringt. Das ist nur Schwindel. Kein
Verein hat ein Interesse daran, auf seine Kosten
Auswanderer nach Amerika zu schicken. Es ist
für Leute, die nicht über einige tausend Kronen
verfügen, unmöglich, nach Amerika zu gelangen.
— Kriegsbeschädigt, Atgersdorf. Im Auskunftskalender 1. Teil ist ein ausführliches Dienstverhältnis der Heimkehrer; es heißt dort: „Nach
Wiederantritt des Dienstes erhöht sich das dem
Dienstnehmer gebührende Entgelt gegenüber dem
Entgelt, das er bei seiner Einrückung bezog, um
120 Prozent, wenn er vor dem 1. Juli 1915 eingerückt ist. — Gasthaus Nowak. Wondraschek
verübte den Mord in der Christnacht 1896 und
wurde einige Monate später in Korneuburg gehängt. — Otto J., Strebersdorf. Die Genossenschaft der Bäcker befindet sich 8. Bez., Florianigasse 13. — Gleiches Recht. Gehen Sie zur
Rechtsschutzstelle des Rechtshilfevereines, 9. Bez.,
Sensengasse 5. Sprechstunden Montag, Mittwoch
und Freitag von 5—7 Uhr. — Nr. 16. Wir
nennen Ihnen folgende Adressen in Wien, doch
befinden sich die Fabriken meistens außerhalb
Wiens: Gebrüder Adler, 1. Bez., Heinrichsgasse 3.
Blaschka u. Co., 1. Bez., Rudolfplatz 9. Josef
Bogner, 6. Bez., Millergasse 22. Brill u. Schwarz,
6. Bez., Hirschengasse 21. Feigl u. Wiedrich, Neutorgasse 1. — Franz Nowak. Tobolsk ist die
Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernemenis im
nordwestlichen Teil Sibiriens und gehört zu Westsibirien. Die Stadt hat etwa 30.000 Einwohner
und besteht aus einer oberen Stadt mit Festungswerken, um die sich im Bogen die untere, Ueberschwemmungen ausgesetzte Stadt zieht. Post
kommt aus diesen Gegenden fast gar nicht. Aus
Tobolsk ist eine Liste der dort befindlichen Kriegsgefangenen vom Jänner 1919 hier eingetroffen.
Die Liste erliegt bei der Zentralstelle für Kriegsgefangenenfürsorge, Gumpendorferstraße 1. Die
Verständigung der Angehörigen erfolgt durch die
genannte Zentralstelle schriftlich. — Karl S.,
Brünnlbadgasse. Wenn es wirklich zu diesen Erhöhungen kommt, wird vielleicht auch darüber
eine Entscheidung getroffen werden, wann eigent
lich die Haustore geöffnet werden müssen. Die
bisherigen Bestimmungen besagen nur, daß die
Haustore im Sommer um 5 Uhr und im Winter
um 6 Uhr zu öffnen sind. Um Streitigkeiten zu
vermeiden, wird es sich empfehlen, daß endlich
Polizei oder Magistrat festsetzen, wann in den
einzelnen Mongten die Haustore in der Früh zu
öffnen sind. Nach den angegebenen Stunden ist
aber ein Sperrgeld beim Verlassen der Wohnung
nicht zu bezahlen. — Alle Witwen. Der Verein
Kriegsgefangenenhilfe Italien, Alserstraße 50,
ist eifrig bemüht, die unverständliche Zurückhaltung der Kriegsgefangenen zu beseitigen. Der
Verein hat schon viele Schritte in dieser Angelegenheit unternommen. — Selbsthilfe, 11. Bez.
Sie müssen sich an die Werkstättenleitung direkt
wenden, damit Ihnen das Geld neuerlich angewiesen wird. — Jetti Storch, Hütteldorferstraße.
Da Sie nach Wien zuständig sind, haben Sie ja
ohnehin die deutschösterreichische Staatsbürger
schaft. Sie brauchen sich daher gar nicht darum
besonders zu bewerben. — Anni K., Stockerau.
1. Schreiben Sie an die Croce rossa Italiana in
Rom und fragen Sie dort an, vielleicht können
Sie von der italienischen Gesellschaft vom Roten
Kreuz eine authentische Auskunft erhalten. Briefe
nach Italien sind offen aufzugeber, 2. Es ist
noch absolut nicht bekannt, wan die Befangenen | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110220_article_159 | de | 1911-02-20T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | da die Arbeitsverhältnisse
in Amerika überaus ungünstige sind. Lesen Sie
die ausführlichen Artikel
„Amerikareise“ und
„Amerika = Auswanderung“ im Auskunftskalender 1. und 3. Teil.
Beide Auskunftskalender
werden Ihnen bei Einsendung von 50 Heller
in Briefmarken portofrei
zugeschickt. Wir können
Ihnen nur den Rat geben, sich die Auswanderung nach Amerika
genau zu überlegen, da
zahlreiche Auswanderer,
welche ihre Existenz in
Umerika nicht finden
zönnen, wieder nach Euzurückkehren. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110224_article_245 | de | 1911-02-24T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Wiedner Gürtel. Lesen
Sie den ausführlichen
Artikel „Amerikareise“
im Auskunftskalender 1.
(Teil und „Amerikaauswanderung“ im Auskunftskalender 3. Teil.
Die Arbeitsverhältnisse
in Amerika sind überaus
ungünstige. Beide Auskunftskalender werden
Ihnen bei Einsendung
von 50 h in Briefmarken
portofrei zugeschickt.
Zahlreiche Auswanderer
kehren wieder nach
Europa zurück, da sie in
Amerika ihr Fortkommen
nicht finden können. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19140112_article_220 | de | 1914-01-12T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Goldschleiferin. Wir
können Ihnen leider
nicht sagen, ob Sie in
Amerika einen Posten
als Goldschleiferin finden. Auch in Amerika
gibt es sehr viele
Arbeitslose, und die Vereinigten Staaten von
Nordamerika sind längst
nicht mehr für jeden
Arbeitswilligen das gelobte Land, in dem Milch
und Honig fließen.
Zahlreiche Auswanderer
kehren von Amerika zurück, weil sie sich dort
keine Existenz gründen
konnten. Ausführliche
Aufklärungen über
Amerikaauswanderung
finden Sie im Auskunftskalender 1. Teil,
der Ihnen gegen Einfendung von 30 Helleen in
Briefmarken portofrei
zugeschickt wird. | General Information & Guidance |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120212_article_62 | de | 1912-02-12T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Josef Schwarz. Bei der Ankunft in Newyork müssen
Auswanderer einen Betrag von 25 Dollars vorweisen und
eine Kopftaxe von 4 Dollars, das ist 20 K, entrichten. Lesen
Sie die ausführlichen Bestimmungen über die Amerikaauswanderung im Auskunftskalender 1. Teil, der Ihnen bei Einsendung von 30 h in Briefmarken portofrei zugeschickt wird. | General Information & Guidance |
|
arbeiter_zeitung_aze19131209_article_127 | de | 1913-12-09T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Betrug an Auswanderern. Am 5. d. abends wurden
im hiesigen Nordwestbahnhof vier Männer angehalten, die
sich ausweisen sollten, weil sie ohne Reisepässe nach Amerika
auszuwandern gedachten. Alle vier stammen aus Sarafalva im
Torontaler Komitat. Es stellte sich heraus, daß zwei von ihnen
stellungspflichtig sind. Während die Amtshandlung noch im
Zuge war, trat zu der Gruppe der Männer ahnungslos ein
fünfter hinzu, der nun ebenfalls angehalten worden ist. Der
fünfte nannte sich Johann Cojocareanu und gab an, aus
Braila in Rumänien zu stammen, 28 Jahre alt und aus Preßburg zugereist zu sein. Bei ihrer Einvernahme erklärten die vier
Auswanderer, daß sie in Ungarn Arbeit gesucht hätten und von
einem ihnen unbekannten Manne zur Auswanderung nach
Amerika bewogen worden seien. Der Mann habe sie zu Fuße
über die Grenze gebracht und bis nach Wien geführt, wo er sie
in der Nähe des Staatsbahnhofes dem Cojoegreanu übergeben
hätte. Dieser Rumäne habe nun die Auswanderer veranlaßt,
nach der Heimat um Uebersendung von Geld zu telegraphieren.
Sie hätten auch postlagernd an die Adresse „Cojocareanu, poste
restante, zusammen 2100 Kronen erhalten. Als sie das Geld
hof geftrrt n habe sie der Rumäne zum Nordwestbahngefühlt und ihnen versprochen, sie nach Hamburg zu bringen.
ihnen nach He #e##### behalten und ihnen versprochen, es
worden Rud zusenden. Da seien sie eben angehalten
Woronn, Run befaßte man sich mit der Person des Cojocareanu.
Man fand bei ihm fünf Couperts. Jedes dieser Couverts enthielt
Karten hatte der rum### Sation Wien=Staatsbahnhof. Diese
Preis von 20“ gefählscht, indem er den
daß die Kart# 299 Kronen umwandelte und hinzufügte,
rag die Rulten für eine augenärztliche Untersuchung der AusReise von düten näseha.... und für die
steigkarten für . Mit den vier Bahnsich Cojocareanu in den
Auswanderer setzen. Man fand bei dem
Papieren. Diese Pässe häite mit paßähnlichen
er einen dure Leit ine selbst hergestellt. Als
einen dulgurischen Reisepaß verwendet.
Glättar hatte er mit. Teile zerschnitten. Je zwei
Lune ui blauen und roten Umschlaabogen
Blatter | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19390921_article_256 | de | 1939-09-21T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Donnerstag, 21. September 1939
Das Ergebnis der vereinsführenden Tätigkeit der beiden Angeklagten ist ein Gesamkmanko von etwa 23.500 Schilling.“
Der ausgewanderte jüdische Buchhalter ist
schuld
Im Monat Juni wurde bereits eine Verhandlung geführt; sie wurde vertagt, weil ergänzende Erhebungen notwendig waren.“ Die
beiden Angeklagten hatten damals jedes sträfbare Verschulden bestritten. Fleischmann.
schob die Schuld auf den ausgewanderten
jüdischen Buchhalter Arnold May. Schallatz
hatte behauptet, daß | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19121018_article_191 | de | 1912-10-18T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Die maßlosen Schurkereien der Grenzpolizeibehörden
bei Handhabung des Auswanderergesetzes sind nachgerade
aller Welt bekannt; es sind dies Praktiken, die Ungarn
zu einem großen Gefängnis machen für
all die, die ihre Arbeitskraft außerhalb der rot=weiß=grünen
Grenzpfähle besser verwerten wollen: man läßt sie nicht
hinaus, man schickt sie per Schub wieder nach Hause,
nachdem man ihnen zur Strafe für ihre Reiselust Geldbußen auferlegt hat, sie sind wie mittelalterliche Leibeigene
an die „vaterländische“ Scholle gebunden. Das sind Alltäglichkeiten im grenzpolizeilichen Unfug, der sich aber oft
genug zu der ausgewachsenen Schändlichkeit steigert, daß
Frauen, Kinder, Ausflügler unter dem „Verdacht der Auswanderung“ aus den Waggons gerissen, eingesperrt, mit
Geldbußen bestraft und ins Innere des Landes eskortiert
werden. Und in keinem Komitatsvertretungskörper erheben
die für die Demokratisierung Ungarns neuestens
schwärmenden Junker ihr Wort zum Protest gegen solche
Schändlichkeiten, um mit dem Gewicht eines munizipalen
Votums von der Regierung Abhilfe zu fordern. Dieser
Tage hat sich die Grenzpolizei von St. Gotthard allein durch folgende zwei Betyarenleistungen hervorgetan: Die in Ungarn wohnhafte Schwester des Grazer
Postbeamten Johann Klaus, Frau Reister, wollte am
22. September in Begleitung ihrer neunjährigen Tochter
und ihrer Tante nach Graz reisen. In St. Gotthard — an
der Strecke Steinamanger—Fehring — wurden beide Frauen
und das Kind von der Grenzpolizei angehalten, einem
zweistündigen Verhör unterzogen, Frau Reister zu vierundzwanzig Stunden Arrest und zwanzig Kronen Geldstrafe, ihre Tante zu sechs Stunden Arrest und zehn Kronen
Geldstrafe verurteilt; dann wurden beide
Frauen und das Kind in ein mit Häftlingen schon überfülltes Arrestlokal
gesperrt, nachdem man ihnen ihr Geld und ihre
Wertsachen abgenommen hatte — all dies angeblich aus
dem Grunde, weil sie ohne Auslandspaß nach Oesterreich
reisen wollten. Aber bekanntlich gibt es
zwischen Oesterreich und Ungarn gar
keinen Paßzwang. Auf telegraphische Verständigung kam der Bruder der Frau Reister nach Sankt
Gotthard und nur mit Hilfe eines Advokaten gelang es
ihm, zu verhüten, daß die Frauen auf dem Schubweg
zurückgeschickt wurden. Das ihnen abgenommene Geld
erhielten sie nicht wieder. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19200205_article_81 | de | 1920-02-05T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Das Opfer von Bauernfüngern. Der Arbeiter Arthur
Montag wurde am 29. Jänner von der Gutsverwaltung
Frauenwald zur Abholung von Betriebsgeldern nach Wien
geschickt und holte im Wiener Bürg der Vereinigten Frauenwalder
Holz= und Industriegesellschaft mit beschränkter Haftung, Grill### arzerstraße Nr. 3, 150.000 Kronen ab, die er nach Steinhaus am
Semmering bringen sollle. Auf dem Wege zur Südbahn schlossen
sich ihm zwei Männer an, von denen sich der eine plötzlich bückte
nadfdeigen als ob er etwas gesunden hätte. Er hatte eine
wie ain Fr## Hand, in der sich ein Ring befand, der
wie ein Brillantring aussah und noch den Preiszettel mit der
Bezeichnung „16.000 Kronen“ trug. Der andere Begleiter Montags machte sich sofort erbötig, dem Finder den Ring um
2000 Kronen abzukaufen; leider habe er das Geld nicht bei
sich. Er bat Momag, ihm die 2000 Kronen zu borgen;
Man# das Geld in zehn Raten zurückgeben.
zontag ging mit den beiden Männern in den Flur eines
Hauses und wollte dem, der ihn um Geld ersucht, zwei Noten
zu 1000 Kronen geben. In der Finsternis übergab er ihm zwei
Noten zu je 10.000 Kronen. Mit dem Gelde entfernten sich die
Männer, ehe Montag den Irrtum erkannt; sie kehrten natürlich nicht zurück; denn sie waren im Einverständnis, richtige
Bauernfänger. Den Ring hat Montag als Pfand in Händen
behalten. Er ist echtes Messing mit Glassteinen.
* Bestohlene Heimkehrer und Auswanderer. Das
Heim der orthodoxen Jugendgruppe in der Oberen Donaustraße beherbergt und verköstigt seit Monaten Palästinenser
Heimkehrer und Amerikaauswanderer und sorgt für ihre Weilerbeförderung; in den Räumen der Gruppe ist auch jeweils das
Gepäck untergebracht. Montag ist wieder ein Transport abgegangen und in der Umgebung herrschte lebhaftes Treiben,
da auch viele Neugierige zufahen, wie die Autos der amerikanischen Mission das Gepäck beförderten. Den Trubel muß
nun ein Gauner benützt haben, um sich einzuschleichen. Dienstag
früh wurden die Magazine mit Nachschlüssel geöffnet, vor dem
Tore hielt ein Streifwagen und die Ganner luden das ganze
Gepäck eines eben eingelangten Valästinenser Heimkehrertransports auf. Es war die ganze Habe an Kleidern,
Wäsche und Schuhen von etwa sechzig
Leuten. Unbeanstandet fuhr der hochbeladene Wagen davon,
da niemand in der Umgebung eine Ahnung hatte, daß es sich
um einen Diebstahl handle. Den Polizelämtern Leopoldstadt
und Brigittenau gelang es noch vormittags, das ganze gestohlene
Gepack im Reller eines Hauses in der Brigittenau zu finden. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130610_article_250 | de | 1913-06-10T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Volkswirtschaft.
Auswanderung. Die Wirtschaftskrise hat eine gewaltige
Steigerung der Auswanderung herbeigeführt. Noch liegen über
die Auswanderung aus Oesterreich keine verläßlichen Angaben
vor; aber alle Berichte stimmen darin überein, daß nicht nur
Galizien und Ungarn, sondern auch unsere Industriegebiete,
insbesondere Mähren und Schlesien, gewaltige Menschenmassen
an das Ausland abgegeben haben. Die Agrarier sind darüber
sehr erbost: mit jedem Auswanderer sehen sie ja ein Ausbeutungsobjekt verschwinden. Je mehr Bauernsöhne und Landarbeiter auswandern, desto größer die Gefahr, daß die Grundherren auch anständigere Löhne werden zahlen müssen, um noch
Arbeitskräfte zu bekommen! Darum hat die ganze agrarische
Presse einen Feldzug begonnen, dessen Ziel ein Auswanderungsgesetz ist, das die Auswanderung schier unmöglich
machen soll. In der Tat hört man bereits, daß der Regierungsentwurf des Auswanderungsgesetzes nur darum dem Parlament
nicht vorgelegt wird, weil das Ackerbauministerium wesentliche
Aenderungen verlangt. Welche Aenderungen, kann man sich
leicht vorstellen, wenn man weiß, daß das Ackerbauministerium
ganz unter dem Kommando der Agrarier steht. Wir wollen darum
die Regierung noch einmal vor einem Auswanderungsgesetz nach
agrarischem Rezept warnen. Das Auswanderungsgesetz hat die
Aufgabe, die Auswanderer vor betrügerischen Vorspiegelungen der Auswanderungsagenten
und vor der Ausbeutung durch die Schifffahrtsgesellschaften zu schützen, ihnen, soweit das möglich ist,
auch im Ausland noch ein Mindestmaß des Schutzes zu sichern.
Aber die Auswanderung zu verhindern oder
zu erschweren kann nicht die Aufgabe des Auswanderungsgesetzes sein. Will man die Auswanderung
eindämmen, dann schaffe man den Menschen in der Heimat
Arbeit! Man störe nicht die Entwicklung der Industrie durch
eine agrarische Zoll= und Handelspolitik, durch zünftlerische
Narretei oder durch kriegerische Abenteuer! Wenn die Menschen
in der Heimat Arbeit finden, werden sie nicht auswandern.
Solange aber Tausende in Oesterreich keine Arbeit finden
können, darf man ihnen die Auswanderung nicht erschweren.
Das hieße ja künstlich Herde von Lohndrückern
und Streikbrechern schaffen! Will die Regierung
wirklich ein Auswanderungsgesetz, dann muß sie sich dem
Diktat der Agrarier widersetzen. Denn ein Gesetzentwurf nach
den agrarischen Wünschen wäre — dafür würden die sozialdemokratischen Abgeordneten sorgen! — Arbeit für den
Papierkorb. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19130716_article_270 | de | 1913-07-16T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Volkswirtschaft.
Das Kriegsministerium gegen das Handelsministerium. Das Kriegsministerium hat am 25. Juni einen
Erlaß ausgegeben, in dem die Schädigung der militärischen
Interessen durch die Massenauswanderung geschildert wird.
In dem Erlaß wird erklärt, daß die meisten Auswanderer nicht
aus eigenem Antrieb auswandern, sondern durch das gewissenlose und auf Spekulation gerichtete Treiben von Auswanderungsagenten dazu verleitet werden. Dann heißt es weiter: | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19130813_article_275 | de | 1913-08-13T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Volkswirtschaft.
Der Kampf um die Zwischendeckpassagiere. Das
Auswanderer= und Frachtgeschäft von Europa nach Nordamerika hat bis zu Beginn dieses Jahres ausschließlich der
Nordatlantische Dampferpool beherrscht. Es ist
dies ein internationales Kartell, dem fast alle am nordatlantischen Verkehr interessierten Gruppen des Rhedereigroßkapitals angehören. Anfang 1913 rief die Canadian
Pacific Company eine eigene Auswandererlinie Triest—
Kanada ins Leben. Sofort entspann sich ein Kampf um die
Zwischendeckpassagiere, der vom Nordatlantischen Dampferpool durch die ihm angehörige Austro=Americana
geführt wurde. Die Rate Triest—Kanada fiel von 165 Kronen
zu Anfang Februar bis auf etwa 100 Kronen. Im Juni kam
eine Annäherung zustande und gleich schnellte die Rate wieder
auf ihre alte Höhe. Mitten drin aber brach der Kampf um die
Zwischendeckpassagiere innerhalb der dem Pool angeschlossenen
reichsdeutschen Schifffahrtsgesellschaften selbst aus. Die Hapag
(Hamburg=Amerikanische Paketfahrt=Gesellschaft) hatte in rascher
Aufeinanderfolge drei Riesenschiffe von je 50.000 Registertonnen
gebaut und verlangt nun für ihren erweiterten Bauch
einen vergrößerten Happen am Auswandererverkehr, den
sie innerhalb des Pools fast nur auf Kosten des
Norddeutschen Lloyd in Bremen erlangen kann.
Diese Erschütterung des Gefüges des nordatlantischen Pool
hindert aber nicht, daß der Kampf um jene österreichischen
Auswanderer, deren Ziel Kanada ist, aufs neue entbrannt ist.
Wiederum ist die Rate dort auf 120 Mark, hier auf 140 Kronen
herabgesetzt worden. Daneben werden auch „feinere“ Mittel
nicht gescheut, wie jüngst das Schicksal der deutschrussischen
Auswanderer auf der Südbahn gezeigt hat. Es ist klar, daß
sich die kämpfenden Konkurrenten wieder finden werden. Sobald
die Machtverhältnisse geklärt sind, wird eine Einigung über die
Quotenfrage und so weiter bald erzielt sein und dann werden
die Auswanderer die Preisschraube schon zu spüren bekommen.
Aber was zeigt dieser Konkurrenzkampf? Daß nicht an den
Millionären, Milliardären und all der feinen Gesellschaft, die auf
den schwimmenden Palästen hinüberfährt, die Schifffahrtsgesellschaften ihre Riesenprofite verdienen, sondern an der Masse der
proletarischen Auswanderer, die den europäischen
Staub von den Füßen schütteln, um drüben eine neue Heimat
zu suchen. Und darum der heftige Kampf um die Zwischendeckpassagiere. | Financial & Economic Reports |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130630_article_250 | de | 1913-06-30T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Der Raubmordversuch an einem Auswanderer.) Unter
dem Verdachte, an dem Raubmordversuch an dem aus der
Bukowina zugereisten Auswanderer Bilous, der, wie berichtet, am Freitag abends in der Krieau überfallen wurde, beteiligt zu sein, wurden gestern zwei junge Burschen verhaftet.
Der Eine von ihnen hatte Samstag früh in der Filiale der | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19391010_article_250 | de | 1939-10-10T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Auf Grund der Ergebnisse des Beweisverfahrens wurde bezüglich des Dr. Dostal die
Führer=Amnestie zur Anwendung gebracht; die
Biegler wurde zu vier Monaten Gefängnis und 4000 K.& Geldstrafe, bzw.
einen Monat Arrests verurteilt. Weiters wurde
auf Verfall der beschlagnahmten Werte erkannt.
Das Verfahren gegen die inzwischen ausgewanderte Szölösi wurde ausgeschieden. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19140403_article_97 | de | 1914-04-03T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Bestochene Gendarmen im Dienste der Auswanderungsagenten. Wie der „Przeglond“ uus Przemysl
meldet, wurde hier neuerlich ein großer Auswanderungsskandal
aufgedeckt. Der Kaufmann Groß betrieb seit längerer Zeit
ein Auswanderungsbureau und unterhielt in verschiedenen
Grenzstädten Filialen. Groß beschäftigte sich hauptsächlich mit der
Auswanderung von Stellungspflichtigen
und hat in den letzten Jahren nicht weniger als achtzehntausend derartige junge Leute ins Ausland befördert, wofür
er von den Betreffenden große Honorare, angeblich oft zweitausend Kronen von einem einzelnen, erhielt. Das Kriegsministerium, das von der Angelegenheit Kenntnis erhielt, ließ
durch Gendarmen die Tätigkeit Groß' überwachen, jedoch ohne
Erfolg. Erst im August 1913 wurde durch die Erhebungen
eines Gendarmeriestabsoffiziers erwiesen, daß Gendarmen
mit im Spiele waren und gegen große Bestechungsgelder, die sie erhielten, die Auswanderer passieren ließen.
Ein Gendarmerielieutenant namens Soltus in Szanok,
der in die Sache verwickelt war, beging Selbstmord,
ebenso ein Gendarmeriewachtmeister im Moment, als
er verhaftet werden sollte. Aus Wien wurden fünf Geheimagenten hieher beordert, die in den Zügen genau Nachschau
bezüglich der Auswanderer zu halten hatten. Bei ihren Erhebungen ertappten die Geheimagenten mehrere Gendarmen,
die die Auswanderung der Stellungspflichtigen förderten. Der
Gendarm Braver, der einen großen Trupp von Stellungspflichtigen begleitete, sowie ein zweiter Gendarm, der eben von
einem Auswanderer hundert Kronen erhielt, wurden verhaftet.
Auf Grund weiterer Anzeigen ordnete das Kriegsministerium die Einsendung des gesamten Aktenmaterials
nach Wien an und der General=Auditor Kurylowicz in
Wien wurde angewiesen, auf Grund des eingelangten Materials
zehn Gendarmen zu verhaften. Die Verhaftung
von neun wurde bereits durchgeführt und die Verhafteten
wurden dem Przemysler Militärgericht eingeliefert, während der
zehnte Gendarm, Wachtmeister Staff, sich im Moment seiner
Verhaftung mit dem Dienstgewehr erschoß. Weitere Verhaftungen
sollen unmittelbar bevorstehen. Auch auf der ungarischen Seite
der Grenze wird die Untersuchung geführt. Der Hauptschuldige,
Kaufmann Groß, ist flüchtig. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19110124_article_25 | de | 1911-01-24T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Die Auswanderungsstatistik reicht in Italien bis zum
Jahre 1876 zurück, in welchem Jahre rund 108.000 Personen
auswanderten, von denen sich nur 20.000 in überseeische Länder
wendeten. Seitdem ist die überseeische Auswanderung beständig
gestiegen, um in den Jahren 1886 und 1887 den großen Sprung von
82.000 auf 130.000 und im übernächsten auf 204.000 zu machen.
sind dies die Jahre des Abbruches der Handelsbeziehungen
zu Frantreich, welcher Bruch eine furchtbare Krise in der italienischen Landwirtschaft hervorrief. Es folgen dann Jahre mit geringerer Auswanderung, bis das erste Jahr des neuen Jahrhunderts ein zweites riesiges Aufschnellen von 166.000 auf
279.000 bringt. Diese Höhe bleibt bis zu den Jahren
1904 und 1905, die einen steilen Aufstieg der Kurve von 252.000 auf
441.000 bezeichnen. Das Maximum wird mit 512.600 überseeischen Auswanderern im Jahre 1906 erreicht, worauf ein im
Zickzack erfolgender Abstieg eintritt mit 415.000, 238.000 und
399.000 Auswanderern in den Jahren 1907 bis 1909. Der plötz¬ | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19110124_article_32 | de | 1911-01-24T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Die Verteilung der Auswanderer auf die verschiedenen
Berufsklassen wird ohne Berücksichtigung der beiden Formen
der Auswanderung vorgenommen. Natürlich überwiegt die Zahl
der unqualifizierten Arbeiter bedeutend. 34·6 Prozent aller Auswanderer waren Landleute, Hirten oder Forstarbeiter, 31·5 Prozent Erdarbeiter oder Taglöhner im Baugewerbe, 9•9 Prozent
Maurer, Steinmetz und Ziegelarbeiter.e Die Verhältniszahl der
hierin nicht inbegriffenen Industriearbeiter belief sich auf
11 Prozent. Die übrigen waren im eigenen Haushalt tätig
(5 Prozent), Dienstboten (2°4 Prozent), Angehörige freier Berufe
(0·37 Prozent) u. s. w. Das Ueberwiegen der unqualifizierten
Arbeiter findet seine hinreichende Erklärung darin, daß der
italienische Arbeitsmarkt gerade für diese Kategorie keine dem
Angebot entsprechende Verwendung hat, während der auswärtige
Arbeitsmarkt nach billigen, unqualifizierten Arbeitskräften verlangt. Uebrigens werden viele Arbeiter, die in der Statistik als
unqualifiziert gelten, im Ausland in qualifizierten Berufen verwendet, wobei die große Anstelligkeit und schnelle Auffassungsjühigten diese Umwandlung erleichtern. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19110124_article_37 | de | 1911-01-24T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Unter den internationalen Ueberblicken ist vor allem eine
Gegenüberstellung der Bevölkerungsdichtigkeit, der transatlantischen
Auswanderung und des natürlichen Geburtenüberschusses
interessant. Die vier am dichtest bevölkerten Staaten Europas
waren zu Beginn von 1901 Belgien (227 auf den Quadratkilometer), England und Wales (215), Holland (159) und
Italien (113); es folgen dann das Deutsche Reich (104), Oesterreich=Ungarn (87), die Schweiz (80), Frankreich (73) u. s. w.
Dem Geburtenüberschuß nach rangieren im Jahre 1908 diese
Staaten in wesentlich anderer Reihenfolge. Den höchsten Ueberschuß hatte Holland mit 14·7 Promille, das Deutsche Reich
mit 14·2, Dänemark mit 13·8, Norwegen und England und
Wales mit 11·9, Oesterreich mit 11·2 und Ungarn mit 10•8.
Italien steht mit 10•8 auf gleicher Linie mit Ungarn; der
Geburtenüberschuß des Jahres 1908 hätte aber 13°1 Promille
betragen, ohne die 77.000 Todesopfer von Messina und Reggio.
Den geringsten Geburtenüberschuß weist natürlich Frankreich mit
1·2 Promille auf. Die Auswanderungsfrequenz zeigt nun keine
feste Beziehung zur Bevölkerungsdichtigkeit oder zum Geburtenüberschuß. Es handelt sich hier keineswegs um eine rein
demographische Erscheinung, sondern um eine solche, für
die unter ganz verschiedenen demographischen Verhältnissen die Wirtschaftslage ausschlaggebend ist. Freilich hat
das reiche Frankreich mit 0·13 Auswanderern auf je taus nd
Einwohner die geringste Verhältniszahl; aber Irland hat trotz
seines geringen Geburtenüberschusses von nur 5·7 Promille
die allerhöchste Auswanderung von allen, nämlich 8·77 Prozent.
Der starke Geburtenüberschuß des Deutschen Reiches hat keine
starke Auswanderung zur Folge: mit 0·5 Promille rangiert
das Deutsche Reich an drittletzter Stelle. Noch geringer (0•39)
ist die belgische Auswanderung trotz der großen Bevölkerungsdichtigkeit, und das nur 36 Einwohner auf den Quadratkilometer zählende Spanien übertrifft mit 7°9 Promille die
italienische Auswanderung, die im Jahre 1908 7·02 betrug.
Für Oesterreich und Ungarn sind die Zahlen von 1907 (6·37 und
10·17) eingesetzt. Nichts zeigt deutlicher als gerade diese Statistik,
daß es nicht ein Mißverhältnis zwischen Bodenfläche und
Bevölkerung ist, das zur Auswanderung treibt, sondern vielmehr
ein solches zwischen Entwicklung der Produktion und Bevölkerungszahl. England mit seiner nicht ganz geringen Auswanderungsfrequenz (fünf Promille) bildet nur eine scheinbare Ausnahme. Es handelt sich hier vorwiegend um Auswanderung in die eigenen Kolonien, | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19151224_article_31 | de | 1915-12-24T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Für das Budgetjahr 1914/15 wurde der Voranschlag des
Schatzes um 115 Millionen überschritten, von denen 43 Millionen
für Reservefonds und Agio, 51 Millionen für Zinsen neuer
Staatsschulden und 21 Millionen zur Deckung des Defizits der
Verwaltung der Staatsbahnen verwendet wurden. Auch das
Budget der öffentlichen Arbeiten überschritt den Voranschlag für
außerordentliche Ausgaben um mehr als 94 Millionen, von
welcher Summe zwei Drittel verausgabt wurden, um den
durch den europäischen Krieg nach Italien zurückgebrängten Auswanderern in der Hetmat Arbeit zu verschaffen. Die
übrigen 31 Millionen mußten für die Hilfsaktion und
für die Neubauten im abruzzesischen Erdbebengebiet aufgewendet werden. Viel bedeutender ist natürlich die Ueberschreitung des Voranschlages bei den militärischen
Budgets: 335 Millionen für die Marine und 2047 Millionen
für das Heer. Hier sind die Ausgaben für die Kriegsvorbereitung und die für 38 Kriegstage (vom 23. Mai bis
30. Juni) inbegriffen. Während die Ausgaben so den Voranschlag überschritten, blieben die Einnahmen vielfach hittter
ihm zurück. Der Kornzoll, der anfangs vermindert und dann
aufgehoben worden war, hat nut 17 Milliötien abgeworfen,
gegen mehr als 80 Millionen in normalen Jahren. Die Verwaltung der Staatsbahten, von der man einen Betriebsüberschuß von 33 Millionen erwartet hatte, hat, wie schon
gesagt, mit einem Defizit von 21 Millionen Lire abgeschlossen,
infolge der Verminderung des Verkehrs und des Steigens
det Kohlenpreise. In das Gebarungsjahr 1914/15 fallen
auch schon einige Maßnahmen, die darauf hinauslaufen,
den erhöhten Ansprüchen, wenn auch nur zum geringen Teile,
gerecht zu werden, so die verschiedenen Abgabendekrete, wie
namentlich die am 1. Jänner 1915 in Kraft getretens Erhöhung
aller direkten Steuern um ein Zehntel. In das betrachtete
Gebarungsjahr fällt auch die erste Kriegsunleihe von einer
Milliarde, die im Jänner 1915 zu 97 Prozent zu einem
Zinsfuß von 4½ Prozent ausgegeben wurde. Während in dem
Staatsvoranschlag für 1914/15 die Ausgaben die Einnahmen
um 2835 Millionen überschreiten, vermindert sich das Defizit
für den Schatz durch die erwähnte Anleihe um 928 Millionen,
so daß ein endgiltiges Defizit von 1907 Millionen bleibt, von
dem der Minister sagt, daß man es „durch fluktuierende Schulden
oder andere Maßnahmen der Schatzverwaltung und durch
schrittweise und maßvolle Erweiterung der Zirkulation der
Bank= und Schatznoten“ ausgeglichen hat. Für das laufende
Budgetjahr (1915/16) ist die Verlängerung des Budgetprovisoriums bis zum 30. Juni 1916 gefordert (und auch
bewilligt. Red.) worden. Das Exposé des Schatzministers
Carcano betrachtet hier nur die bis zum 30. November vom
Ministerrat ausgeworfenen Summen. Es wurden 2200 Millionen für Militärausgaben bestimmt, darunter 100 Millionen
für die Familien der im Felde stehenden Truppen. Dem
Marineministerium wurden 158 Millionen zur Verfügung
gestellt, einschließlich 4 Millionen für Versicherung der Postdampfer und für Unterstützung der durch das Fischereiverbot
im Adriatischen Meere betroffenen Fischer. Als Mehrausgaben,
die aus dem Kriege folgen, sind auch die 130 Millionen anzusehen, die der Schatz für die Beschaffung der nötigen Kassenmittel, also wohl für die Zinsen kurzerhand beschaffter Darlehen, aufgewendet hat, weiter 6 Millionen für Unterstützung
der Italiener im Ausland, 11 Millionen für Hypothekardarlehen zu Vorzugsbedingungen, die den Gemeinden der
abriatischen Küfte gewährt wurden u. s. w. Das Erdbebengebiet hat weitere 24 Millionen erfordert. Da man den Extraausgaben des Krieges natürlich nicht durch laufende Einnahmen,
sondern nur durch Anleihen Front machen kann, betrachtet der
Minister den mutmaßlichen Ertrag der seit Beginn des europäischen | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19130403_article_268 | de | 1913-04-03T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Volkswirtschaft.
Schutz der Auswanderer oder Vermehrung der
Lohndrücker? Wem hat der Ackerbauminister Dr. Zenker
den Treueid geschworen: dem Kaiser oder dem Hohenblum? Ist
Seine Exzellenz der Sachwalter der staatlichen Interessen in der
Verwaltung der Landwirtschaft oder der Vertreter der agrarischen
Interessen in der Verwaltung des Staates? Wir haben vorgestern erzählt, daß der Herr Minister sich für Zölle auf Baumwolle und Wolle einsetzen will, weil es die Flachsagrarier so
wollen. Gestern wurde berichtet, daß der Minister auch das Auswanderungsgesetz nach dem Kommando der Hohenblum=Leute umgestalten will. Der Herr Minister nahm nämlich
gestern an einer Konferenz der Präsidenten der Landeskulturräte
und Landwirtschaftsgesellschaften teil. In dieser Besprechung
forderten die Agrarier, daß das von der Regierung
vorbereitete Auswanderungsgesetz nicht den Schutz der
Auswanderer gegen Uebervorteilung, sondern die
Verhinderung der Auswanderung
anstreben soll. Was hätte nun ein pflichttreuer Minister
auf diese Forderung geantwortet? Er hätte gesagt:Es ist gewiß traurig, daß so viele österreichische
Staatsbürger aus ihrem Vaterland auswandern müssen. Aber
dagegen können wir nur in der Weise kämpfen, daß wir die
Entwicklung der Industrie fördern, die Arbeitsgelegenheit vermehren. Solange aber Zehntausende armer Menschen in
Oesterreich ihr Brot nicht erwerben können, dürfen wir ihnen
die Auswanderung nicht verbieten. Das hieße ja, diese
Zehntausende zu langsamem Hungertod
verurteilen und durch die Vermehrung der Arbeitslosen
im Lande die Löhne der gesamten Arbeiterschaft drücken. So hätte ein pflichttreuer Minister
gesprochen. Herr Zenker ist anderer Meinung. Er ließ seinen
Vertreter, den Hofrat Schullern, erklären, daß das Ackerbauministerium „den Standpunkt der Verhinderung der Auswanderung vertrete“. Der Hunger der Agrarier nach billigen
Arbeitsträften ist für den Minister Gesetz! Aber Seine Exzellenz
macht die Rechnung ohne den Wirt. Wenn man aus dem
Auswanderungsgesetz ein Gesetz zur Vermehrung der Lohndrücker machen will, wird die Vorlage im Parlament auf den
heftigsten Widerstand stoßen. | Financial & Economic Reports |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19120420_article_420 | de | 1912-04-20T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Aus Krakau wird telegraphiert: Außer den bereits in Krakau, Trzebinia und Wieliczka
verhafteten zwölf Nordbahnbediensteten wurden
Donnerstag in Trzebinia die vier Kondukteure
Baran, Kozak, Krzemiewiecki und Domanski verhaftet, weil durch die bahnamtlichen und
polizeilichen Erhebungen festgestellt wurde, daß dieselben
umfangreiche Betrügereien an Auswanderern verübten. Dieselben erhielten Fahrkarten bis
Krakau, worauf die Kondukteure von den Passagieren
eine Nachzahlung bis Trzebinia verlangten, das
Geld jedoch nicht verrechneten, sondern defrau¬ | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110228_article_105 | de | 1911-02-28T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Sillgesthutüggelne Auswanderer.
Verhaftung griechischer Matrosen.
Die Erlaubnis zur Einwanderung in Amerika ist bekanntlich an sehr strenge Bedingungen geknüpft.
So muß der Einwanderer beispielsweise vollkommen gesund
und mit genügenden Subsistenzmitteln für die erste Zeit
versehen sein, er darf nicht wegen eines Verbrechens verfolgt
sein 2c. Wer eine der Bedingungen nicht erfüllt, wird
unerbittlich wieder nach Europa zurückgeschickt. Nun wurden
vor einigen Tagen bei der Ankunft des griechischen
Dampfers „Athinai“ in Brooklyn die Offiziere und ein großer Teil der Mannschaft sowie
der Newyorker Vertreter der Schiffahrtgesellschaft unter der
Beschuldigung verhaftet, im vorigen Jahre Ausländer, die den Einlaßbedingungen nicht entsprachen, nach
den Vereinigten Staaten eingeschmuggelt zu haben,
die teils als Seeleute verkleidet waren, teils in
Kohlenbunkern oder sonst versteckt waren, bis die
Gefahr der Entdeckung vorüber war. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19390712_article_357 | de | 1939-07-12T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Der aus New=York im vergangenen Herbst
nach Wien zugereiste amerikanische Staatsangehörige Alexander Besmanoff hat hier
und in Berlin jüdische Auswanderer um zusammen 22.000 K.X betrogen. Zwei Wiener
Juden schwindelte der gänzlich vermögenslose
Amerikaner vor, in der Lage zu sein, für Reichsmark den Gegenwert in Dollar bei der National
City Bank in Paris zu erlegen. Sie gaben ihm
7200 K.K, die er für sich verwendete. Aehnlich
trieb er es in Berlin, wo gegen ihn noch ein
Strafverfahren anhängig ist. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130705_article_145 | de | 1913-07-05T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Das Raubattentat an einem Auswanderer. Wie
damals berichtet, wurde am 28. Juni der 42jährige, aus der
Bukowina nach Wien gekommene Holzarbeiter Iwan Bilous
von zwei jungen Burschen, die sich ihm gleich nach der Ankunft
im Nordbahnhof zugesellten, in den Prater gelockt. In der Nähe
der Krieau überfielen sie den Ruthenen; einer der beiden
Burschen zog ein Messer und versetzte Bilous einen Stich an
der rechten Halsseite. Schwer verletzt stürzte er zu Boden. Die
beiden Burschen nahmen ihm sein Geld weg — vierundzwanzig
Dollar und ungefähr drei Kronen — und flüchteten. Einige
Stunden später wurde der Verletzte an der abgelegenen Stelle,
wo sich der Ueberfall ereignet hatte, aufgefunden. Das Polizeikommissariat Prater hat sofort die Verfolgung der geflüchteten
Täter eingeleitet und ausgeforscht, daß die Tat ausgeführt
haben der 20jährige Michael Gaida, Prater, Stuwerstraße
Nr. 31 wohnhaft gewesen, der 29jährige Wenzel Fort,
Rudolfsheim, Sueßgasse Nr. 12, und Anton Privozny,
30 Jahre alt, Leopoldstadt, Schönngasse Nr. 25 wohnhaft
gewesen. Wegen Teilnehmung an diesem Raube wurden ausgeforscht und verhaftet der 28jährige Johann Autoricky
unterstandslos, der 23jährige Engelbert Tschanka, Prater,
Engerthstraße Nr. 225. Alle Genannten, mit Ausnahme des
Gaida, der am 28. Juni geflüchtet war, wurden in Wien verhaftet und dem Landesgericht eingeliefert. Gaida war nach
Hohenau gefahren, und als ihn auch dort Wiener Polizeiorgane
verfolgten, gelang es ihm, nach St. Johann in Ungarn zu
entkommen. In diesem Orte wurde er jedoch verhaftet und dem
Bezirksgericht in Malaczka überstellt, von wo er dem Wiener
Landesgericht eingeliefert werden wird. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze18991228_article_103 | de | 1899-12-28T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Die Einwanderung in Nordamerika. Nach soeben
erfolgter Zusammenstellung ist die Einwanderung von Europa
nach Nordamerika in dem Zeitraum von Oktober 1898 bis Oktober
1899 wieder gestiegen, nachdem die Zahl der Einwanderer seit
1893 im Abnehmen begriffen war. Es beträgt nämlich die Zahl
der Einwanderer diesmal 311.715 Personen. Italien stellt hiebe
das höchste Kontingent, nämlich 77.419; hierauf folgt gleich
Oesterreich mit 62.491, Rußland mit 60.982, Großbritannien mit
45.053 Personen. Deutschland, das früher am stärksten betheiligt
war, erscheint nur mit 17.476, die Schweiz mit 12.796 Auswanderern vertreten. Die restliche Zahl beschränkt sich auf die
übrigen europäischen Staaten. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19130803_article_211 | de | 1913-08-03T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Verhaftung von Auswanderern. Im Laufe der
letzten Tage sind unter dem Verdacht der unbefugten Auswanderung im Westbahnhof elf und im Nordbahnhof zwölf aus
Galizien zugereiste Auswanderer angehalten und dem Sicherheitsbureau überstellt worden. Von den Angehaltenen werden nach
abgeschlossener Nachforschung fünf in ihre Heimat zurückbefördert
werden, achtzehn werden aber wegen Vergehens nach § 66 des
Wehrgesetzes dem Landesgericht eingeliefert werden. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110214_article_157 | de | 1911-02-14T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Betrogene Auswanderer.) Ein Angestellter der
Holland=Amerika=Linie in Wien benützte seine geschäftlichen Kenntnisse, um den in der Heimat zurückgebliebenen
Angehörigen von Auswanderern durch Telegramme,
die er unter den Namen der Auswanderer aufgibt,
Geldbeträge zu entlocken. Auf diese Weise hat
er der Frau des Franz Mihaly in Nadard auf Grund
zweier in Wien aufgegebener Telegramme 100 Kronen
entlockt. Die Frau hat das Geld mit telegraphischer Postanweisung aus Körmend an ihren vermeintlichen
Gatten nach Wien überwiesen. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130608_article_298 | de | 1913-06-08T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | (Auswanderer bestohlen.) Am 30. Jänner erschien im
hiesigen Zentralbureau der Hamburg=Amerika=Linie ein slovakischer Bauer und beschwerte sich, daß ihm Geld, das für ihn
aus seiner Heimat an die Filiale der Gesellschaft s
Wiedenergürtel geschickt worden sei, nicht ausgefolgt werer. Es
wurde nun in dieser Filiale eine Revision vorgenommen und
so stellte man fest, daß der Filialleiter Nikolaus waren
kovich 7590 Kronen unterschlagen hat. Del granen
3324 Kronen Einnahmen für Fahrkarten und 4260 Kronen
waren zehn Auswanderern aus ihrer Heimat nachgeschickt
worden. Petrikovich hat die Unterschlagungen seit langem
betrieben und dadurch viele arme Teufel geschädigt. Er sagte
ihnen immer, daß das Geld noch nicht gekommen sei, weshalb
die Leute, die auf dem Wege nach Amerika waren, wochenlang
in Wien bleiben mußten, bis Petrikovich neues Geld von Auswanderern hatte und so ein altes Loch stopfen konnte, indem
er ein neues riß. Er hatte zuletzt einen Monatsgehalt von
265 Kronen. Er wurde verhaftet, aber gegen Erlag einer
Kaution von 4000 Kronen, die sein Vater erlegte, auf freien
Fuß gesetzt. Bei der Gesellschaft hatte er eine Kaution von
3000 Kronen erliegen. Sein Vater, ein vermögender Mann,
erklärte, er werde, wenn der Sohn freigesprochen werde, den
ganzen Schaden gutmachen. Gestern stand Petrikovich wegen
Veruntreuung vor dem Schwurgericht unter dem esent
Oberlandesgerichtsrates Dr. Kisser. Da der Schaden erseht
ist, sprachen ihn die Geschwornen mit zehn Stimmen frei. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130121_article_49 | de | 1913-01-21T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Am klarsten zeigen das die Ziffern der Statistik.
In Siebenbürgen ist trotz der Auswanderung die
Bevölkerung von 1900 bis 1910 von 2,476.998 auf
2,678.367 Seelen gestiegen, also um etwas mehr als
8 Prozent. An dieser Bevölkerungszunahme hatten die
Magyaren den Hauptanteil. Ihre Volkszahl wuchs
von 814.994 auf 918.217 Seelen, also um rund
12·5 Prozent, die der Rumänen wuchs von 1,397.282
auf 1,482.021, also um rund 6 Prozent, und die
privilegierten Sachsen? Sie vermehrten sich überhaupt
nicht oder doch kaum, denn es gab im Jahre 1900
in ganz Siebenbürgen 233.019, im Jahre 1910 aber
nur 234.085 Deutsche. | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19131022_article_95 | de | 1913-10-22T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Die Verhaftung Müllers erfolgte unter der Beschuldigung, Auswanderer nach dem Auslande befördert zu haben, trotzdem Müller stets erklärte, daß die Gesellschaft nur den Frachtenverkehr vermittle. Die behördlichen
Nachforschungen ergaben, daß die „Universale“ eigentlich
eine Filiale der holländischen Schiffahrtsgesellschaft „Uranium
sei, jener Gesellschaft, die auch in Oesterreich auf der
schwarzen Liste steht, da man ihren Schiffen nicht das
Leben der Auswanderer anvertrauen wollte. Die „Uranium“Gesellschaft hat nicht das Recht, in Oesterreich Filialen zu
halten und hier Auswanderer aufzunehmen. An ihrer Stelle | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19140226_article_306 | de | 1914-02-26T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Das internationale Schifffahrtskartell. Der Kampf
der großen Seeschifffahrtsgesellschaften ist so gut wie beendet.
Zunächst ist der Streit zwischen der Hamburg=AmerikaLinie und dem Norddeutschen Lloyd geschlichtet
worden. Die Hapag hat erreicht, daß ihr gleiche Quote am
Auswandererverkehr zugestanden wurde wie dem Lloyd, wofür
sie auf ihre Vorzugstellung im atlantischen Frachtenverkehr verzichtet hat. Die beiden Gesellschaften haben sich für fünfzehn
Jahre vertragsmäßig gebunden, jede Konkurrenz untereinander
auszuschalten und sogar ihr Schiffsbauprogramm einvernehmlich
festzusetzen. Zugleich ist die Hapag wieder in den Nordatlantischen Dampferlinienverband, das
Kartell der kontinentalen Schifffahrtsgesellschaften eingetreten,
wodurch dieses Kartell wiederhergestellt ist. Nunmehr wird über
die Wiederherstellung des Pools, der dieses Kartell
mit den englischen und amerikanischen Gesellschaften verknüpft, verhandelt. Seine Wiederherstellung ist nicht zu bezweifeln, da auch die Canadian Pacific
ihm wieder beitreten wird. Damit wird das Monopol des Pools
wiederhergestellt sein, die Fahrtpreise werden wieder erhöht, die
Auswanderer der Ausbeutung durch das Kartell wieder wehrlos
ausgeliefert. Die österreichische Regierung, die durch die Konzessionierung der Canadian Pacific den Pool gesprengt hat, hat
durch ihre Verhandlungen mit den reichsdeutschen Gesellschaften
seine Wiederherstellung herbeigeführt. Die Ergebnisse ihres Feldzuges sind: 1. daß die Aktien der Austro=Americana in die
Hände österreichischer Kapitalisten übergegangen sind; 2. daß
Triest ein größerer Anteil an dem Auswandererverkehr zugewiesen
wurde; 3. daß sich die reichsdeutschen Gesellschaften strengerer
Kontrolle der österreichischen Polizei unterwerfen, damit die Beförderung wehrpflichtiger Auswanderer verhindert werde. So hat
hat die österreichische Regierung zwar für den Militarismus und
für einzelne Kapitalisten einiges erreicht. Zum Schutze der armen
Auswanderer aber ist nichts geschehen. Sie bleiben dem internationalen Kartell ausgeliefert! | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19120128_article_46 | de | 1912-01-28T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Im ganzen hätte also Italien 1200 Millionen
als Defizit seiner Handelsbilanz plus 135 Millionen
zur Deckung seines finanziellen Passivums, insgesamt
somit 1335 Millionen Lire jährlich dem Ausland zu
bezahlen. Es tut dies im wesentlichen auf dreierlei
Weise, nämlich durch die Ersparnisse der Auswanderer,
die Ausgaben der Italien bereisenden Fremden und
durch den in diesen beiden Quellen nicht einbegriffenen
Ueberschuß, den die auswärtigen Postverwaltungen
für Postanweisungen zu zahlen haben und der sich
auf 200 Millionen jährlich beläuft. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19120128_article_67 | de | 1912-01-28T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Schecks gesendet werden, auf 15 Millionen, die in
Geld geschickt, und 76 Minionen, die die zurückkehrenden Auswanderer, rund 300.000 an der Zahl,
persönlich mitbringen. Macht insgesamt 500 Millionen,
von denen 30 Millionen abzuziehen sind als von den
Auswanderern bei der Abreise mitgeführte Summen,
und 15 Millionen als Differenz zwischen dem Preis
der Hinfahrt, den auswärtige Gesellschaften einkassieren, und dem der Rückfahrt, die auf italienischen
Schiffen stattfindet. In runder Zahl setzt der Bericht
450 Millionen jährlich für die Ersparnisse der Auswanderer an. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19150527_article_26 | de | 1915-05-27T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | die mit allem Komfort der Neuzeit prunken. Dafür
kehrten viele Hunderttausende Auswanderer in ihr
Vaterland zurück und belasteten schwer den Arbeitsmarkt. Die Auswanderung ist die Krebskrankheit der italienischen Wirtschaft. Italien ist mit
121 Einwohnern auf den Quadratkilometer dichter als
Deutschland mit 120 Einwohnern auf die gleiche
Flächeneinheit bevölkert, von Oesterreich, Ungarn und
Frankreich ganz zu schweigen. Im Jahre 1913 wurden
873.000 Auswanderer gezählt, von denen 560.000 in
die Uebersee gingen. Zurückgekehrt im selben Jahre sind
189.000 Auswanderer. Durch die Auswanderung
sind dem Lande mehr Menschen — schätzungsweise
fünf Millionen — verloren gegangen, als in allen
Provinzen der Italia irredenta, des unerlösten Italiens
leben. Die plötzliche Rückwanderung der Hunderttausende
in den ersten Kriegswochen, verbunden mit dem Stillstand von Handel und Wandel, stellte die italienische
Regierung vor die ernstesten Fragen. Rachz den
Schlachten an der Marne und bei Rawarusk## wurde
bereits der Krieg als Mittel gepredigt, die Albeitslosen zu beschäftigen. Er wäre auch sicher gekommen,
wenn nicht Giolitti für den libyschen Feldzug die
Magazine geplündert hätte, ohne sie wieder aufzufüllen, um auf diese schlaue Art die Nation über die
Kosten des Kolonialabenteuers zu täuschen. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19140522_article_50 | de | 1914-05-22T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Nun stehe ich durchaus nicht an, zu sagen, daß ich die
Notwendigkeit dieser Aufwendungen angesichts der äußeren
Situation und der Notwendigkeit, für alle Eventualitäten gerüstet dazustehen, nicht im geringsten bezweifle; aber wir dürfen
uns doch keiner Täuschung darüber hingeben, daß diese Belastung außerordentlich drückend ist. Eine alte Erfahrung zeigt,
daß sich die fatale Wirkung gestörter politisch=parlamentarischer
Ordnung zunächst und sehr rasch auf dem Gebiet der Finanzen
äußert. Eine gesunde Finanzpolitik läßt sich auf die Dauer
mit dem § 14 nicht machen. Umkehr tut
dringend not, und vollends unsere wirtschaftlichen Verhältnisse sind so sanierungs= und
entwicklungsbedürftig, daß es unmöglich ist, hier ohne vorherige
Herstellung der politisch=parlamentarischen Ordnung helfend einzugreifen. Mit dem § 14 ist auch beim besten Willen so gut wie
gar nichts zu machen. Die Steuern haben eine außerordentliche
und wirklich drückende Höhe erreicht. Die Besteuerung des Einkommens und der Aktiengesellschaften gehört zu den höchsten.
Man darf die Brunnen nicht ausschöpfen, ohne ihnen neue Zuflüsse
zuzuführen, die aber nicht in Steuerobjekten; sondern nur in der
Befruchtung des wirtschaftlichen Lebens gefunden werden können
Wie dringend diese ist, will ich nur durch einige Illustrationsdaten
belegen, welche den Umsang der ökonomischen Depression dartun.
So ist der Verbrauch der Produktionsgüter wie auch der Konsumgüter bedeutend zurückgegangen. Einen ungewöhnlichen Umfang hat
die Arbeitslosigkeit angenommen. Sie ist die
größte seit 1907. (Sehr richtig!) Die über das notwendige Maß hinausreichende Hemmung der
Auswanderung macht die Sache nur noch
übler und gefährdet bis zu einem Teil das Ruckströmen von
300 bis 400 Millionen Kronen, die die Auswanderer nach der
Heimat senden. Die Bilanz der Fabriken für 1913 zeigt auffallend
große Lager und die Investitionen bewegen sich in bescheidenen Verhältnissen. Die Serie der Insolvenzen scheint noch lange nicht abgeschlossen zu sein. Beim besten Willen kann man nicht den Eindruck gewinnen, daß das wirtschaftliche Leben energisch pulsiert.
Die Schäden, die unsere Volkswirtschaft durch den Rückgang der
Produktion erleidet, übersteigen bei weitem die Differenz unseres
Außenhandels. Nach meiner Meinung müßte der Staat mit
einer großzügigen Investitions= und Wirtschaftspolitik eingreisen, um Rückständigkeiten zu beseitigen und der Volkswirtschaft neue Impulse zu geben. Aber eine solche Maßnahme wird
in dem Maße schwierig, als der Zustand unserer Finanzen nicht
die erforderliche Bewegungsfreiheit gestattet. | Financial & Economic Reports |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19390215_article_413 | de | 1939-02-15T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | In der Anklageschrift wurde folgender Sach
verhalt dargestellt: Der Vertreter Johann K. befaßte sich mit der Beschaffung von Ausreisevisa
für jüdische Auswanderer. Im Oktober 1938
wurde er wegen Verdachts des Betruges verhaftet. Während der Erhebungen erstattete er
eine | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19131121_article_63 | de | 1913-11-21T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Danach wurde die Verhandlung wieder sachlich. Zuerst
gab der Handelsminister eine zusammenhängende
Darstellung der ganzen Canadian=Angelegenheit. Es sei eine
selbstverständliche Forderung einer ihrer Verantwortung
bewußten Verwaltung, daß möglichst der heimische
Hafen zum Ausgangspunkt der Auswanderer gemacht
werde. Dann schilderte der Minister den Inhalt
der Vereinbarungen mit der Gesellschaft und stellte
die unterschiedlichen Lügen der Ballin=Gruenhut=Presse
richtig. Es seien außer in Triest überhaupt nur sechs Zweigniederlassungen aktiviert worden. Ueber die gerichtliche Untersuchung könne er sich natürlich nicht äußern, doch bitte er
dringend, „sich nicht durch gänzlich unverbürgte Mitteilungen, wie sie von den verschiedensten Seiten
in die Oeffentlichkeit gebracht werden (Merks, Leichenschänder!), zu einem vorzeitigen und durch konkrete
Tatsachen nicht erhärteten Urteil bewegen zu lassen“.
Die Behörde werde „unnachsichtlich gegen alle jene vorgehen, die
sich einer Gesetzesverletzung schuldig gemacht haben, ihre Maßnahmen konnten und durften sich hiebei naturgemäß
nicht auf eine einzelne Gesellschaft und deren Organe
beschränken“ (weine, Gruenhut=Blatt!). Der Minister stellte
weiter die tendenziösen Lügen über den Umfang
der Auswanderung nach Kanada richtig.
Bekanntlich hat die Ballin=Gruenhut=Presse immerzu von
hundertachtzigtausend Rekruten gefabelt oder, wie das oberste
der Ballin=Blätter immer schrie, daß „vier Armeekorps“ nach Kanada verfrachtet wurden. Und was berichtete
der Handelsminister? Er teilte mit: Die Auswanderung
nach Kanada ist heuer nur ganz unwesentlich gestiegen, während die nach den Vereinigten Staaten
einen enormen Zuwachs gegen das vorige Jahr
aufweist. Nach der offiziellen Statistik des kanadischen
Einwanderungsamtes betrug nämlich im Jahre 1912 die österreichisch=ungarische Einwanderung in Kanada 24.683, in den
maßgebenden ersten neun Monaten 1913 27.643 Köpfe. Von
diesen wurden befördert durch die C. P. R. über Antwerpen und
Triest zusammen 7548 Menschen! Das sind die vier Armeekorps! Dagegen sind vom Pool im ersten Semester 1912 rund
170.000, im ersten Semester 1913 rund 260.000 Menschen befördert
worden, von denen auf Oesterreich etwa vierzig Prozent fallen!
Und die „Reichspost“=Schwindler hatten die Frechheit, nur von
der Canadian zu reden und es so hinzustellen, als ob ihr
gelebter Pool gar nicht existierte! Der Minister bewies
in Kanada 1. Landerer müßten
ist, in Wahrhek.... — gben, eine Unwahrheit
pcheit wird dort von den staatlichen Behörden faktisch | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19391215_article_200 | de | 1939-12-15T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Gegen die Jüdin und ihre arische Freundin
wurde die Anklage wegen Devisenverbrechens erhoben. Beide waren in Untersuchungshaft gewesen, sind dann freigelassen
worden. Elsa Lichtblau hat dies zur Flucht
ins Ausland benützt. Marie H. hatte sich gestern
vor einem Strafsenat des Landgerichtes Wien
unter Vorsitz des LGD. Dr. Krubl zu verantworten. Sie habe vorsätzlich für Juden Schmucksachen ins Ausland verschoben und zum Zwecke
unerlaubter Auslandsendungen Wertsachen jüdischer Auswanderer übernommen. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19390516_article_447 | de | 1939-05-16T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Verschiedene Nachrichten. Die unruhige internationale Lage hat die Umsätze auf dem Diamantenmarkt stark beeinträchtigt. Die Bezüge des
Hauptkäufers, der Vereinigten Staaten, gingen
sehr zurück, England, Britisch=Indien und Frankreich kauften nur in sehr bescheidenem Maße.
Die Preise konnten gehalten werden, da die
Marktorganisation ein dringendes Angebot verhinderte. — Die ungarische Nationalbank hat
beschlossen, die Transferierung des Vermögens
jüdischer Auswanderer durch zusätzliche Exporte
zu ermöglichen. Vorerst sollen Erlaubnisse für
Geschäfte im Werte von 500.000 engl. Pfund
erteilt werden. — Die in Mitrovitza befindliche
jugoslawische Möbelfabrik Borota hat ihre Umstellung auf die Erzeugung von Flugzeugen beschlossen. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19131030_article_77 | de | 1913-10-30T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Das ist die Organisation des Auswanderungsgeschäftes und seine Wirkungen sind danach. Die Auswanderung ist zu einer epidemischen Massenerkrankung
geworden, nicht nur die Notleidenden verlassen das Land,
die hier keine Arbeit finden können oder für ihre Arbeit
so kärglichen Lohn finden, daß sie darben müssen. Auch
wohlsituierte Bauern wandern aus oder senden Familienmitglieder ins Ausland, die einige Jahre drüben bleiben,
um bei angestrengter Arbeit Ersparnisse zu machen, um
sich hier wieder der lässigen Lebensweise unserer Bauern
hingeben zu können. So kommt es, daß die von der
Staustik ersaßte überseeische Auswanderung aus Oesterreich=Ungarn alljährlich 200.000 bis 300.000 Menschen
beträgt, ein Fünstel bis ein Viertel der gesamten Auswanderung aus Europa, und daß im ersten Halbjahr
1913 bereits um die Hälfte mehr österreichische Auswandèrer Oesterreich verlassen haben als im ersten Halbjahr 1912. Freilich wäre es sehr verfehlt, wenn man diesen
Zuwachs an Auswanderern auf die nene Canada=Linie
allein zurückführen wollte. Der Zuwachs von österreichisch=ungarischen Auswanderern nach Kanada im
ersten Halbjahr 1913 über Bremen, Rotterdam, Antwerpen und Triest — für die anderen Häfen liegt uns
die Statistik noch nicht vor — beträgt 4313,
während die gesamte Auswanderung
aus Oesterreich allein von 81.436 auf
117.641 Personen gestiegen ist. Dabei ist
es, wenn sich die Enthüllungen, daß ein großer Teil der
als Russen von der Canadian Pacific beförderten Auswanderer Oesterreicher sind, als richtig erweisen sollten,
freilich auch möglich, daß die Zahl unserer Auswanderer
überhaupt von der Statistik nicht voll erfaßt wird. Aber
auch dann kann sich das Gesamtbild nicht allzusehr ändern,
weil die Gesamtzahl der von der Canadian Pacific als
Fremde bezeichneten Auswanderer über Triest im ersten
Semester nur 2666 betrug, gegenüber 3492 Oesterreichern,
und die Zahl der über Antwerpen mit der Linie der
Canadian Pacific=Bahn beförderten Auswanderer ans
Oesterreich=Ungarn im ersten Semester 1913 gegen das
erste Semester 1912 von 11.245 auf 7072 gesunken ist,
während die Gesamtzahl der von ihr von Antwerpen aus
beförderten Auswanderer nur von 16.268 auf 21.016 zugenommen hat. Für die Zunahme der Auswanderung ist
aber am charakteristischesten, daß die Zahl der Prepaids
des Nordatlantischen Dampferlinienverbandes, das sind die von Ausgewanderten für
die zurückgebliebenen Verwandten und Bekannten vorausbezahlten Ueberfuhrbillets, für das zweite Halbjahr 90.721 beträgt gegen 45.046 im
vorigen Jahre. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19140702_article_198 | de | 1914-07-02T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Einer gemeinen Erpressung ist der 27jährige Franz
Ondik angeklagt. Der 19jährige Franz Turanski, der nach
Amerika reisen wollte, ist schon einmal von der ungarischen Grenzpolizei an der Auswanderung gehindert worden. Er wollte trotzdem
auswandern, stellte es aber dann vorsichtiger an. Er nahm
kein Geld mit, sondern ließ es sich von seiner Mutter an eine
bekannte Frau nach Wien schicken. In der Station Simmering
der Staatsbahn stieg nun Ondik in einen Zug ein und erkannte
Turanski als Auswanderer. Er fragte ihn, wohin er fahre. Als
Turanski antwortete, er fahre zu seiner Tante nach Wien,
antwortete ihm Ondik: „Ich kenne das, Sie fahren nach
Amerika!“ Auf das Verlangen Turanskis, Ondik solle ihn
in Ruhe lassen, drohte ihm Ondik: „Wenn Sie nicht
die Wahrheit sagen, zeige ich Sie bei
der Polizei an!“ Aus Furcht davor, angezeigt,
bestraft und an der Auswanderung gehindert zu werden,
gestand Turanski, daß er nach Amerika fahren wolle; Ondik
versicherte ihm nun, er werde ihm Karten verschaffen, und wollte
ihn in das Onciul=Bureau in die Leopoldstadt führen. Beide
bestiegen die Straßenbahn. Doch Turanski wollte von Ondik
loskommen und fragte deshalb den Schaffner, wie er fahren
solle, um zu der Frau zu kommen, an die er sein Geld schicken
ließ. Als Ondik das Gespräch bemerkte, drohte er dem Auswanderer nochmals mit der Anzeige bei der Polizei, worauf
Turanski mürbe wurde und sich in das Onciul=Bureau führen
ließ. Da aber der Auswanderer kein Geld bei sich hatte, mußte
ihn Ondik zu der Frau führen, bei der das Geld erlag. Ondik
geriet mit der Frau in Streit. Er drohte wieder, daß er den
Turanski anzeigen werde, und deshalb wies ihm die Frau die
Tür. Darauf telegraphierte Ondik sofort an die Preßburger
Grenzpolizei, daß Turanski von Wien aus auswandern wolle,
und der junge Mensch wurde in Wien festgenommen und in
seine Heimat abgeschoben. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19160216_article_146 | de | 1916-02-16T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Dann aber ist zu beachten, daß das österreichischungarische gemeinsame Zoll= und Wirtschaftsgebiet schon seit
ein bis zwei Jahrzehnten eine beträchtliche Auswanderung aufweist. Allein an überseeischen Auswanderern ermittelte die Statistik zusammen für 1909 bis 1913
nicht weniger als 1,241.968 Köpfe. | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19160531_article_375 | de | 1916-05-31T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Der 25jährige Ferdinand Drabina hat schon ein
abenteuerliches Leben hinter sich. Im Oktober 1907 wanderte
er mit seinem Stiefvater, der Bergarbeiter in Mährisch=Ostrau
war, nach Amerika aus. Drabina war dort in den verschiedensten Berufen tätig, er war Verkäufer, Kellner, Hotelbursche.
und Arbeiter in den Goldminen von Colorado. 1912 kam er
nach Chicago wo er eine kaufmännische Schule besuchte und
dann beim Bankhaus H. Clausenius u. Komp. eine Stelle als
Korrespondent fand. Diese Bank befaßt sich hauptsächlich mit
Auswanderergeschäften und besorgt die Ueberweisung von
Geldeinlagen der Auswanderer an europäische Geldinstitute.
Die Firma hat zahlreiche Agenten, die von Personen, welche
Beträge nach Europa anweisen lassen wollen, das Geld einsammeln. Schon damals faßte Drabina den Plan, sich auf
verbrecherische Weise größere Beträge zu verschaffen. Er
notierte sich die Namen der Depotinhaber, denen in Europa
ein Guthaben ausbezahlt werden sollte und fälschte in
einigen Fällen die Anweisungsaufträge, indem er an Stelle des
Namens des richtigen Empfängers seinen eigenen Namen
eintrug. So erhielten die europäischen Banken Anweisungen,
die an „Ferdinand Drabina auszuzahlen waren. Diese Manipulationen nahm er vom April bis Ende Juni 1914 vor, dann
sendete er diese Anweisungen an seinen Freund Siegmund
Kaliwoda nach Mährisch=Ostrau, der sie bei den Banken
einreichte. Bald darauf verließ Drabina Amerika, fuhr über
Bremen, Dresden. Prag und Wien, wo er bei verschiedenen
Banken etwa 17.000 Kronen behob, nach Mähr.=Ostrau. Dort
mietete er sich bei der Arbeiterswitwe Karoline Deptuch ein
und knüpfte mit ihrer Tochter Luise ein Verhältnis an. Er
wurde ihrer aber bald überdrüssig und trat in Beziehungen zu
anderen Mädchen, worauf Frau Deptuch bei der Polizei die
Anzeige erstattete, Drabina habe zehn Monate bei ihr gewohnt, ohne daß sie ihn gemeldet habe, es sei dies auf seinen
Wunsch geschehen, weil er keinerlei Dokumente besitze. Drabina | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19391205_article_240 | de | 1939-12-05T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Der mitangeklagte Zolldeklarant Wilhelm K. war bei einer Firma tätig, die sich
mit der Verfrachtung von jüdischem Auswanderergut befaßte und brachte Ende Jänner 1939
38 Kisten und Koffer in das Eilgutmagazin des
Bahnhofs. H. hielt nur bei sieben Kisten Nachschau und fertigte dann die ganzen Güter ab.
Inzwischen war eine Anzeige erstattet worden,
es wurde eine neuerliche Ueberprüfung vorgenommen und festgestellt, daß die Koffer Goldund Silbersachen, Antiquitaten, Oelgemälde,
Effekten und andere Werte, die mit nahezu
60.000 Reichsmark geschätzt wurden, enthielten.
Eine Genehmigung zur Ausfuhr war nicht erteilt worden. Walter H. und Wilhelm K. wurden
in Haft genommen. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19131023_article_174 | de | 1913-10-23T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Verhaftungen.
Innsbruck, 22. Oktober. Gestern wurden 38 Auswanderer an der Grenze angehalten und zurückbefördert.
Mehrere Unteragenten wurden verhaftet. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19131023_article_177 | de | 1913-10-23T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Der Auswanderungsschwindel im Parlament.
Eine parlamentarische Untersuchung.
Der Budgetausschuß beschäftigte sich gestern abermals mit dem Auswanderungsschwindel der CanadianPacific=Gesellschaft und es kamen abermals ganz sonderbare Sachen zum Vorschein. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19180831_article_103 | de | 1918-08-31T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Die Volkszahl Polens und die Flüchtlinge. Vor
dem Kriege wurde die Bevölkerung von Polen auf 13½ Millionen Bewohner angenommen. Sie sollte, wenn der Krieg
nicht gekommen wäre, Ende 1917 etwa 14 Millionen Menschen
erreicht haben. Im Jahre 1916 wurde in Polen eine Zählung
der Bevölkerung durchgeführt. Mit den Berechnungen, die
seither gemacht wurden, ergab sich nach einer Meldung der
Zeitschrift „Polen“, daß gegenwärtig das österreichische Besetzungsgebiet 3½ Millionen, das deutsche besetzte Gebiet
6½ Millionen Bewohner umfaßt. Dazu kommen noch 550.000
Bewohner der Gebiete von Suwalki und Siedlce, so daß ganz
Polen gegenwärtig 10·5 Millionen Bewohner hat, um etwa
3·5 Millionen weniger, als es nun haben sollte. Auffallend ist, daß die jüdische Bevölkerung dort weiterhin zunimmt und da vorwiegend in den Kreisen der großen Städte,
weil die Handelsmittelpunkte die Juden anziehen. Wo die
polnischen Arbeiter auswanderten, nahmen auch die Juden ab.
Am meisten hat die jüdische Bevölkerung in Lublin zugenommen; in Radom ging sie zurück. Dieselbe Zeitung gibt
auch eine kleine Uebersicht der Auswanderung nach einer
in Lublin veröffentlichten Zusammenstellung von Wiercienski.
Aus diesen Zahlen geht hervor, daß in den vorwiegend
polnischen westlichen Gebieten verhältnismäßig die wenigsten
Leute ausgewandert sind, während im östlichen Landesteil, wo
mehr Ruthenen wohnen, die Auswanderung größer war. In
jedem der Bezirke Piotrkow, Jendrzejow, Miechow, Olkusz und
Sandomierz rückten zum russischen Heere nur wenige hundert
Leute ein, kaum mehr als 1000 bis 1700 flüchteten mit den
Russen und mehr als 100.000 Bewohner blieben dort zurück,
in Piotrkow mehr als 200.000. In den Bezirken Chelm,
Hrubieszow und Tomaszow sind an 50.000 Leute zu den
Russen geflüchtet und ebensoviele zurückgeblieben. An 10.000
bis 15.000 wanderten aus Janow, Pulawy, Dombrowa und
Kozienice aus, mehr als 100.000 sind dort zurückgeblieben. In
den übrigen Kreisen erreichte die Zahl der Flüchtlinge nicht
viel mehr als 1500 bis 3000, die der Zurückgebliebenen
schwankte in allen diesen Bezirken zwischen 100.000 und 150.000.
Im Durchschnitt traten in die russische Armee in den meisten
Bezirken 4000, seltener mehr als 5000 Leute ein. Mit dem
Rückzug der russischen Armeen gingen von den orthodoxen
Ruthenen in den zehn östlichen Bezirken an 90 Prozent, von
den katholischen 28 Prozent, von den Volen etwa acht Prozent
mit. Die übrigen blieben zurück. Da die Rückwanderung noch
andauert, ergeben auch diese Zahlen der Bevölkerungsbewegung in Polen nur vorläufige Einblicke. | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19140402_article_171 | de | 1914-04-02T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Groß überwachen, jedoch ohne Erfolg. Erst im August
vorigen Jahres wurde durch die Erhebungen eines
Gendarmeriestabsoffiziers erwiesen, daß Gendarmen
mit im Spiele sind und gegen große Bestechungsgelder, die sie erhielten, die Auswanderer passieren ließen. Ein Gendarmerieleutnant Namens
Soltus in Szanok, der in die Affäre verwickelt war, beging
Selhstmord, ebenso ein Gendarmeriewachtmeister im Momente, als er verhaftet werden sollte. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19140402_article_174 | de | 1914-04-02T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Gendarmen die die Auswanderung der Stellungspflichtigen
förderten. Der Gendarm Braver, der einen großen Trupp
von Stellungspflichtigen begleitete, sowie ein zweiter
Gendarm wurden verhaftet, als er eben von einem Auswanderer 100 Kronen erhalten hatte. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110220_article_211 | de | 1911-02-20T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Betrogene Auswanderer.) Wir haben auf Grund
der Meldung der „Polizeikorrespondenz Wilhelm“,
die bekanntlich ihre Nachrichten aus amtlicher Quelle
schöpft, kürzlich von den raffinierten Betrügereien gemeldet, denen die Angehörigen von Auswanderern zum
Opfer fielen. Von der Holland=Amerika=Linie wird es
nun entschieden abgeleugnet, daß einer ihrer Angestell
ten an diesen Betrügereien beteiligt sei. Die österr. Repräsentanz dieser Gesellschaft sendet uns daher folgende
Zuschrift:, Unter Berufung auf den § 19 des Preßgesetzes.
ersuchen wir Sie um Aufnahme folgender Richtigstellung
bezüglich der in Ihrem Blatte vom 14. Februar 1911,
Nr. 3997, unter der Spitzmarke „Betrogene Aus
wanderer“ abgedruckten Notiz: Es ist im Allgemeinen
unrichtig, daß ein Beamter der Holland=Amerika-Linie
in der Heimat zurückgebliebenen Angehörigen von Auswanderern durch unter dem Namen der Auswanderer
aufgegebene Telegramme Geldbeträge entlockt hat.
Ferner ist es im Besonderen unrichtig, daß dies bezüglich
eines Auswanderers Namens Franz Mihaly in Nadard
der Fall war. Richtig ist vielmehr, daß sowohl unsere,
wie die Nachforschungen der Polizei ergeben haben, daß
— soweit unsere Gesellschaft in Frage kommen kann —
nur der Fall Mihaly sich tatsächlich zugetragen hat,
wobei jedoch nicht der geringste Verdacht auf einen Angestellten der Holland=Amerika=Linie gefallen ist. Hochachtungsvoll: Für die Oesterreichische Repräsentanz der
Niederländisch=amerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft Holland=Amerika=Linie: Nordcohne. Wir heben
der Zuschrift umso lieber Raum gegeben, als es im Interesse der Gesellschaft und ihrer Angestellten liegen würde,
wenn sich die Hoffnung der Repräsentanz bestätigen
würde. Es würde sicherlich auch im Interesse der Aus
wanderer sein, wenn sich unter den gegenwärtig
Angestellten kein räudiges Schaf befindet. Ob die Schifffahrtsgesellschaft vor Absendung der Berichtigung
den Einen oder Anderen „über Bord geworfen“ hat,
wollen wir nicht untersuchen. Zur Warnung für
unsere Leser diene es, daß gegenwärtig außer dem erwähnten Fall Mihely noch zwei weitere Betrugsfälle die Behörden beschäftigen. Es handelt sich auch hier
um jene berichtigten Gaunerstreiche, durch welche Auswanderer=Frauen mit falschen Depeschen geprellt werden. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19210808_article_171 | de | 1921-08-08T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Auswandererberufe.) Von der Wiener Auswandererstelle wurde soeben die Statistik der Auswandererberatung für den Monat Juni abge
schlossen. Sie gibt eine interessante Uebersicht der
Berufsklassen, die in Auswanderungsangelegenheiten bei der genannten Stelle vorsprachen.
Unter den mehr als elfhundert Personen, die im
Juni ihre Auswanderung vorbereiteten, befanden
sich je ein Tapezierer und Papierarbeiter, drei
Bauarbeiter, sechs Offiziere, acht Gärtner,
elf Leder= und Textilarseiter, dreizehn Verkehrsangestellte, fünfzehn Bergleute, achtzehn
Aerzte, einundzwanzig Angehörige der chemi
schen Industrie, zweiunddreißig Holzarbeiter,
achtundvierzig Beamte, über neunzig
Maschinenarbeiter und kaufmännische Angestellte,
127 Metallarbeiter, während die Taglöhner mit
140 und die Angehörigen der Land= und Forstwirtschaft mit 193 Personen die am starksten vertretenen Berufsklassen waren. Das Hauptziel
bleiben die Vereinigten Staaten von Nordamerika (537 Personen) und Brasilien mit 119
Personen. Nur noch Rumänien und Abessi
nien zählten über 100 Auswanderer, während
nach Sowjetrußland und die russischen Randstaaten im Berichtsmonat niemand auswandern
wollte. | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19390823_article_393 | de | 1939-08-23T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | 30.000 Reichomart vrrschobent
Der nach Basel zuständige Schweizer Kaufmann Walter Haas stand gestern vor einem
Schöffensenat unter Vorsitz von LGR. Dr. Cernstein. Haas wurde beschuldigt, in der Zeit von
August bis Dezember 1938 für jüdische Auswanderer Bargeld und Schmuck in die Schweiz geschmuggelt zu haben. Auch habe er für unbe
kannte jüdische Auswanderer 4700 E.& Bargeld,
10 Dollar, 50 Schweizer Franken und Schmuck
im Werte von 2053 K.& in die Schweiz zu bringen versucht. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19140405_article_339 | de | 1914-04-05T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Die Fahrpreise.
Die Schifffahrtsgesellschaften verpflichten sich, die
Fahrpreise nach Amerika mit nicht mehr als 200 Kronen
und nicht weniger als 125 Kronen festzusetzen. Die Festsetzung des Höchstpreises soll wohl die Fürsorge der
Regierung für die armen Auswanderer bezeugen. In
Wirklichkeit ist der Preis sehr hoch, bedeutend höher als
die jetzigen Preise — so hoch wie er war, als das Kartell
noch unerschüttert war. Natürlich wird sich das Kartell
nicht an den Mindestpreis, sondern an den Höchstpreis
halten. Aber da die Regierung Angst hat, daß das
Kartell doch einmal gesprengt werden könnte, hat sie
vorsichtshalber auch einen Mindestpreis festgesetzt, damit
die armen Auswanderer ja nicht zu billig nach Amerika
fahren können! Damit die Regierung den Preis kontrollieren könne, wurde auch vereinbart, daß er noch
im Inland, nicht erst im Einschiffungshafen bezahlt
werden muß. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze18981220_article_114 | de | 1898-12-20T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Die Oesterreichisch=ungarische Kolonialgesellschaft,
die Auswandererschutz in ihrem Programm hat, sendet uns unter
dem Titel „Militärflüchtling“ eine Lokalnotiz, der wir
unter anderem wörtlich entnehmen: Ueber Anzeige der Oesterreichisch=ungarischen Kolonialgesellschaft und durch das rasche und
umsichtige Eingreifen der k. k. Polizei=Inspektion im Nordwestbahnhofe wurde am 15. d. wieder ein militärpflichtiger Auswanderer knapp vor Abgang des Zuges verhaftet, welchen der Schifffahrtsagent Mißler befördern wollte. — Wir können nicht umhin,
willigen Pet. Kolonialgesellschaft zu dieser freischämnn uespietzelei zu gratuliren, müssen aber zu unserer Bestehe unter Aasmandere. d Gesellschaft verVerhltung von Preiter=. des Abreisens und
Ohne die Flucht vor den.erungsagenten.
wir doch daß es sich a.eißen zu wollen, meinen
decken läßt wenn n #e dem Titel „Auswandererschutz“
delen laßt, wenn man einen armen Teufel, der sich durch Aus¬ | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130816_article_109 | de | 1913-08-16T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Betrug an einem Auswanderer. Am 23. Juli war
der Kleinhäusler Karl Frühstück aus Götzendorf in Steiermark
in Wien angekommen. Er war europamüde und wollte von
hier über Bremen nach Amerika auswandern. Als er auf dem
Wege vom Süd= zum Nordwestbahnhof begriffen war, gesellte
sich ein Mann zu ihm, der sich als Agent eines Reisebureaus
vorstellte und sich erbot, Frühstück zum Bahnhof zu führen. Auf
dem Wege lud der Agent den Auswanderer in ein Gasthaus
und beim Bier ließ sich der „Agent“ die Pläne Frühstücks
erzählen. Als es Zeit war, zum Zuge zu gehen, brachen beide
auf und der „Agent“ geleitete Frühstück in die Leopoldstadt: Er
erkundigte sich bei dem Auswanderer, ob er Geld besitze, und
als dieser mitteilte, daß er 470 Kronen sein Eigen nenne, erbot
sich der freundliche Herr, ihm das Geld in amerikanisches Geld
umzuwechseln, da Frühstück sonst sicherlich zu wenig bekomme.
Der Kleinhäusler übergab dem Manne die 470 Kronen und bei
der nächstbesten Gelegenheit verschwand der Schwindler mit dem
Betrag. Am 12. d. wurde der angebliche Agent von Polizeiagenten in der Person des wegen Betruges an Auswanderern
vorbestraften und abgeschafften 22jährigen unterstandslosen
Geschäftsdieners Cyrill Hladik verhaftet. Am 14. d. wurde er
vom Sicherheitsbureau dem Landesgericht eingeliefert. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130829_article_89 | de | 1913-08-29T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Blutiger Familienzwist in Rußland. — Der taubstumme
Mörder.
Ein Mitschuldiger in Wien verhaftet.
Unter dem Verdachte der Mitschuld an einem in
Rußland begangenen Mords ist am 25. d. hier ein
Mann verhaftet worden, der vorhatte, von Wien aus
über See zu flüchten. Die Verhaftung ist im Zuge der
jetzt streng durchgeführten Auswandererüberwachung erfolgt. Wir erfahren über die Verhaftung folgende
Details: | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19110214_article_141 | de | 1911-02-14T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Betrogene Auswanderer. Ein Angestellter der
Holland=Amerika=Linie in Wien benützt seine geschäftlichen
Kenntnisse, um den in der Heimat zurückgebliebenen Angehörigen von Auswanderern durch Telegramme, die er unter
den Namen der Auswanderer aufgibt, Geldbeträge zu entlocken.
Auf diese Weise hat er der Frau des Franz Mihaly in
Nadasd auf Grund zweier in Wien aufgegebenen Telegramme
hundert Kronen entlockt. Die Frau hat das Geld mit telegraphischer Postanweisung aus Körmend an ihren vermeintlichen Gatten nach Wien überwiesen. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19131113_article_225 | de | 1913-11-13T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Betrogene Auswanderer. Am 10. d. hat ein Sicherheitswachmann im Franz Josefs=Bahnhof zwei Männer angehalten, von denen einer ein Auswanderer, der andere ein
„Schlepper“ war. Der erste war der wehrpflichtige ungarisch
Staatsangehörige Michael Szekeres aus Enese im
Raaber Komitat. Der Schlepper war der 26jährige Hilisarbeiter
Johann Kopp. Szekeres gab an, er sei auf der Durchreise
nach Amerika eine Stunde vor seiner Anhaltung aus Ungarn
in Wien angekommen. Auf dem Wiedenergürtel habe sich ein
Mann zu ihm gesellt, der sich ihm, als er hörte, daß Szekeres
nach Amerika auswandern wolle, erbot, ihn in eine Agentur
zu führen. Beide seien nun in die Brigittenau gefahren, wo
Kopp ihn in ein Haus geführt hätte, in dem schon ein Agent
gewartet habe. Dieser habe sich gegen Erlag von 130 Kronen
bereit erklärt, ihn nach Leipzig zu bringen. Dem Szekeres
war der Betrag zu hoch und Kopp ließ mit sich handeln und
gab sich nach langem Feilschen mit 15 Kronen zufrieden. Nun
wurde festgestellt, daß Szekeres in die Wohnung der 46jährigen
Bedienerin Margarete Raabe, Brigittenau, Hannovergasse Nr. 35,
geführt worden war. Dort wurde von Polizeiagenten noch
ein stellungspflichtiger Auswanderer, der 20jährige Bauerssohn Gligor Oprean aus Nagy=Szent=Miklos in Ungarn,
angetroffen. Dieser war in seinem Heimatsort von einem
unbefugten Auswandereragenten geworben worden und hatte
dem Agenten zur Lösung der Schiffskarte 360 Kronen übergeben.
Der Agent hatte ihn bis nach Wien begleitet und ist dann hier
mit den 360 Kronen verschwunden. Auch Oprean war von Kopp
in die Wohnung der Raabe geführt worden. Dort hatten ihn,
wie durch Erhebungen festgestellt worden ist, der 30jährige, aus
Wien abgeschaffte Reisende Wilhelm Burghart und der ebenfalls abgeschaffte 33jährige Hilfsarbeiter Johann Fuchs übernommen. Beide wurden am 11. d. verhaftet. Es wurde ferner
ermittelt, daß Burghart, Fuchs und Kopp seit Monaten unbefugt
ausweislose und wehrpflichtige Personen abgefangen, sie in die
Wohnung der Bedienerin Raabe gebracht und sie dann zum
Teil an zwei Reisebureaux überwiesen, zum Teil auf eigene
Kosten gegen Abnahme von 130 Kronen nach Leipzig befördert
haben. Fuchs, Burghart und Kopp wurden gestern wegen
Betruges und Vergehens gegen das Wehrgesetz sowie wegen
unbefügter Auswanderungsgeschäfte dem Landesgericht eingeliefert. Margarete Raabe wurde auf freiem Fuße belassen,
jedoch der Staatsanwaltschaft angezeigt. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130617_article_253 | de | 1913-06-17T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Die Massenflucht aus Oesterreich. Die „Statistische
Monatsschrift“ veröffentlicht eine beachtenswerte Abhandlung des
Herrn Dr. v. Englisch über die österreichische Auswanderungsstatistik. Der Verfasser stellt zunächst die überseeische Auswanderung nach den Aufzeichnungen der Auswanderungshäfen dar. Nach diesen Aufzeichnungen sind aus Oesterreich
(ohne Ungarn!) von 1876 bis 1910 1,845.382 Menschen in überseeische Länder ausgewandert. Die Zahl der Auswanderer steigt
allmählich an. Sie betrug im Jahre 1876 7809, überschritt im
Jahre 1881 zum erstenmal 20.000, im Jahre 1892 50.000, sank
dann wieder, um im Jahre 1899 55.598 zu erreichen. Dann
begann eine schnelle Steigerung. Im Jahre 1903 wurden bereits
102.634 österreichische Auswanderer gezählt, im Jahre 1907 mit
177.653 der höchste Stand erreicht. In den beiden folgenden
Jahren war die Auswanderung infolge der Wirtschaftskrise in
Amerika viel kleiner. Im Jahre 1910 stieg sie wieder auf 141.865.
Von der ganzen Menschenmasse, die Oesterreich seit 1876 an
überseeische Länder abgegeben hat, sind 83 Prozent nach den
Vereinigten Staaten, 8·2 Prozent nach Kanada, 5·1 Prozent nach
Argentinien, 3 Prozent nach Brasilien abgegangen. Der Anteil
der Vereinigten Staaten und Brasiliens ist allmählich gesunken,
der Anteil Kanadas und Argentiniens gestiegen. Der größte Teil
der österreichischen Auswanderer — 64·49 Prozent — hat sich in
Bremen und Hamburg eingeschifft, ein nicht geringer Teil auch
in niederländischen, italienischen und französischen Häfen; nicht
mehr als 2·86 Prozent der österreichischen Auswanderer gingen
über Triest. Diese Aufzeichnungen der Auswanderungshäfen
werden ergänzt durch die Statistik der Einwanderungsämter der überseeischen Länder, in die sich unsere Auswanderer begaben. Besonders beachtenswert ist die Statistik des
Einwanderungsamtes der Vereinigten Staaten. In dem Zeitraum 1821 bis 1911 sind in die Vereinigten Staaten 28°9 Millionen
Fremde eingewandert, von ihnen 3•3 Millionen aus OesterreichUngarn. Während aber früher England, Deutschland, Italien
den größten Teil der Einwanderer stellten, steht im letzten Jahrzehnt Oesterreich=Ungarn an erster Stelle. In den Jahren
1901 bis 1910 wanderten in die Vereinigten Staaten ein:
Herkunftsland
Oesterreich=Ungarn
Italien
Rußland
Großbritannien
Schweden und Norwegen
Deutsches Reich
Spanien und Portugal..
Frankreich
In dieser Elendsstatistik steht also Oesterreich=Ungarn an
erster Stelle! Am stärksten ist die Auswanderung aus Galizien
(Polen, Ruthenen, Juden) und aus den südslavischen Gebieten.
Im Jahre 1910 entfielen auf je 10.000 Angehörige der einzelnen
Nationen in Oesterreich Auswanderer in die Vereinigten Staaten:
Polen 1411
Südslaven 967
Ruthenen 707
Juden 587.
Tschechen 472
Rumänen 407
Magyaren 303
Italiener 243
Deutsche 227
Die Deutschen haben also — als die industriereichste
Nation! — die kleinste überseeische Auswanderung. Daraus geht
hervor, daß die Industrialisierung des Mutterlandes das wirksamste Mittel gegen die
Auswanderung ist. Die ausländischen Beispiele bestätigen diesen Satz. So betrug die Auswanderung aus dem
Deutschen Reiche in die Vereinigten Staaten:
Einwanderer
2,145.977
2,045.877
1,597.306
" 865.614
440.039
341.498
97.084
73.379 | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19130430_article_26 | de | 1913-04-30T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Verhaftung eines Postamtsdieners.
Bestohlene Auswandererbriefe.
Gestern wurde der dem Postamte im Staatsbahnhofe
zugeteilte 35jährige Postamtsdiener Rudolf Eder, Land.
straße, Mohsgasse 12, unter dem Verdachte des Miß
brauches der Amtsgewalt verhaftet und dem
Landesgerichte eingeliefert. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19131023_article_74 | de | 1913-10-23T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Wir haben gestern schon mitgeteilt, daß sich ein Unterausschuß des Budgetausschusses eingehend mit der Auswanderungssache beschäftigt hat. Dieser Unterausschuß war
seinerzeit eingesetzt worden, damit er vorberate, ob der AustroAmericana, der seit Weiskirchners Ministerschaft aus den Steuergeldern jährlich die sehr hohe Suvention von zwei Millionen Kronen zugewendet wird, außerdem noch für
heuer eine außerordentliche Unterstützung aus Staatsgeldern zu
gewähren sei. Die Ferien unterbrachen die Beratung und indes
kam der Canadian=Skandal und mit ihm auch Enthüllungen
über die Austro=Americana. Diese veranlaßten nun den Unterausschuß, sich zuerst die Vorfrage zu stellen, ob die AustroAmericana unter den inzwischen zu Tage gekommenen Umständen
eine einer staatlichen Unterstützung würdige Gesellschaft sei. Der
Beantwortung dieser Vorfrage galt die gestrige erste und auch die
heutige zweite Sitzung dieses Unterausschusses, der aus folgenden
sieben Abgeordneten besteht: Steinwender (Nationalverband), Malfatti (klerikal), Mastalka (Jungtscheche),
Friedmann (deutschfreisinnig), Dr. Kolischer (Polenklub) und Dr. Ellenbogen (Sozialdemokrat), Dulibic
(Südslave). | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19131023_article_75 | de | 1913-10-23T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Hatte schon die erste Sitzung wichtige Enthüllungen über
das schmutzige Auswanderungsgeschäft gebracht, und es gibt da nur
schmutziges Geschäft oder gar keines, so war die heutige zweite
überreich an spannenden Augenblicken und wahrhaft sensationellen Enthüllungen namentlich über die
Art, wie der Verweser dieses Zweiges der staatlichen Verwaltung
zur Zeit der Vertragschließung mit der Austro=Americana, der
Ministerialrat Baron Weichs=Glon, der Freund des damaligen Ministers Richard Dr. Weiskircher, sein Amt zur
Vertretung der Interessen der Schifffahrtsgesellschaften gegen Recht
und Gesetz mißbrauchte und wie er daraus für sich selbst Vorteil
zog. Baron Weichs=Glon — im Privatleben Präsident der
Kätholischen Union und als solcher einer der Intimen der
„Reichspost“ — ist, seitdem er in jungen Jahren mit hoher Pension
aus dem Staatsdienst geschickt wurde, Wiener Generalvertreter
der „Hapag“, der Hamburg=Amerika=Paketfahrtaktiengesellschaft,
und bezieht als solcher einen hohen Gehalt. Die „Hapag“ bildet
mit dem Norddeutschen Lloyd, mit der Red Star Line (der
Roten Stern=Linie), der Holländischen Amerikalinie und den
Companic Transatlantique in Havre zusammen den
sogenannten „Pool“ (Kartell), eine Vereinigung zu dem
Zwecke, um das europäische Schifffahrtsgeschäft womöglich
unter eine Hand zu bringen, unter die des Herrn Ballin,
des Direktors der Hapag, eines sehr einflußreichen Mannes, der
auch ein Freund des deutschen Kaisers ist. Diesem Pool trat
auch die Austro=Americana, die von der österreichischen Regierung so reich unterstützte Schifffahrtsgesellschaft in Triest, bei.
Die Konkurrenz zwischen dem Pool und der Canadian Pacific
nahm seit Jahr und Tag scharfe Formen an. Sie fand ihren
Ausdruck in einer vorübergehenden Verbilligung der Ueberfahrtspreise. Die Konkurrenten begannen untereinander zu
raufen, die Wirkung waren die Enthüllungen über die Canadian
und als Antwort die über den Pool und die Austro=Americana.
Dies war notwendig, vorauszuschicken, um die Verhandlungen
des Unterausschusses verständlich zu machen. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19380803_article_368 | de | 1938-08-03T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | („Inspektor Glaser“ beschafft Führungs
zeugnisse.) Im Zug einer Untersuchung wurde
von der Kriminalpolizeileitstelle festgestellt, daß
der 41jährige Karl August Seidl, 1. Bezirk,
Singerstraße 13, in den letzten Wochen zahlreiche
Betrügereien dadurch verübte, daß er
Auswanderern, denen gegenüber er sich als
„Inspektor Glaser“ vorstellte, unter dem Vorwand, ihnen Führungszeugnisse verschaffen zu können, größere Geldbeträge heraus
lockte. Seidl, der sich um die Beschaffung der
Führungszeugnisse natürlich nicht bemühte, wurde
vor zwei Tagen verhaftet. Der Betrüger, der
sieben Personen um 550 Reichsmark schädigte, | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130430_article_267 | de | 1913-04-30T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | dringenden Verdacht des Mißbrauchs der Amtsgewalt verhaftet
und dem Landesgericht eingeliefert. Eder erscheint beschuldigt, in
der letzten Zeit aus Postsendungen Wertgegenstände entnommen
zu haben. Außerdem fällt ihm zur Last, Briefe von Auswanderern
an ihre hierzulande lebenden Verwandten geöffnet zu haben.
Diese Briefe enthalten erfahrungsgemäß kleine Gelbbetragein
Noten, die Ersparnisse der Auswanderer. Dieses Geld soll sich
nun Eder in einer Anzahl von Fällen angeeignet haben. Bei
einer Revision, die man bei ihm vornahm, wurde eine große
Anzahl höchst bedenklicher Gegenstände, wie Federn, Ansichtskarten, Rasiermesser, Leinen 2c., gefunden und beschlagnahmt. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130804_article_78 | de | 1913-08-04T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Abermals Auswanderer verhaftet. Im Sonntagsblatt
berichteten wir, daß die Polizeibehörde im Westbahnhof und im
Nordbahnhof achtzehn junge Leute wegen unbefugter Auswanderung aus Galizien angehalten hat. Von diesen wurden elf
wegen Vergehens gegen den § 66 des Wehrgesetzes dem Landesgericht eingeliefert, während die anderen sieben in ihre Heimat
zurückbefördert wurden. Am Sonntag sind nun abermals, kurz
nach dem Eintreffen eines Personenzuges, im Nordbahnhof
siebzehn junge Burschen, die aus Novica in Galizien gekommen
waren, angehalten worden. Sie wollten nach Amerika auswandern. Die jungen Leute wurden dem Sicherheitsbureau übergeben und von dort auf Grund der erwähnten Gesetzesbestimmungen dem Landesgericht überstellt. Ein in Ropa ansässiger
Bauer, der Agent für das Austro=Anglo=Reisebureau, Praterstraße
Nr. 59. ist, hat die Burschen nach Wien gelockt und hier sollten
sie sich im Reisebureau zur Weiterbeförderung melden. — Es
wäre dringend geboten, den Agenten in diesem „Reisebureau“
das Handwerk zu legen, ehe noch andere junge Leute in dieselbe
Bedrängnis gebracht werden. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze18960822_article_127 | de | 1896-08-22T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Die Auswanderung war im Jahre 1895 nächst
Italien in England am größten. Sie belief sich
auf 272.000 Personen gegen 227.000 im Jahre 1894.
Davon gingen 196.000 nach den Vereinigten Staaten von
Amerika, 22.000 nach Canada, 11.000 nach Australien,
26.000 nach den Capkolonien und 17.000 nach anderen
Plätzen. Indessen war ein erheblicher Theil dieser Auswanderer nicht britischer Staatsangehörigkeit, da nach der
englischen Statistik unter ihnen 113.000 Engländer, 18.000
Schotten, 55.000 Irländer und 86.000 andere europäische
Staatsangehörige gezählt wurden. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19110301_article_218 | de | 1911-03-01T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Landwirtschaft“. Schon heute klagen die intensiv bewirtschafteten Gebiete Böhmens, Mährens und der Alpenländer
über die Leutenot. Der Mangel an Dienstboten und an
Arbeitern ist eine der größten Schwierigkeiten, die der Vermehrung des Viehstandes und der intensiven Produktion des
Ackerbaues entgegenstehen. Die Ursache liegt in der fortschreitenden Industrialisierung, in dem Zuge nach der Stadt.
An der Hand der Statistik beziffert der Redner die Zahl der
Auswanderer und Saisonarbeiter, die Oesterreich jährlich verlassen, mit 400.000, unter denen sich sicherlich 250.000 bis
300.000 landwirtschaftliche Arbeiter befinden. In den Jahren
1905 bis 1910 sind nach Deutschland jährlich mehr als 150.000
Saisonarbeiter gegangen. Deutschland ist angewiesen auf den
Import von Arbeitern aus Oesterreich und Rußland, weil dort
die Industrialisierung und die Abwanderung nach der
Stadt noch viel mehr fortschreiten als in Oesterreich. Diese Verhältnisse werden am deutlichsten illustriert
durch die Tatsache, daß die Arbeiterzentrale in
Berlin 352 ständige Beamte zählt und in einem
Jahre an 593.348 Arbeiter aus dem Ausland — davon 128.586
aus Oesterreich — Legitimationskarten ausgegeben hat. Bezeichnend ist, daß die Lohndifferenz nicht die Veranlassung zu
dieser Auswanderung bilden kann. Denn die Berechnungen
haben ergeben, daß der Naturallohn (Verköstigung 2c.) im Werte
in Deutschland und Oesterreich der gleiche sei, während der
Durchschnittslohn eines landwirtschaftlichen Arbeiters in Deutschland 1 Krone 42 Heller und in Oesterreich 1 Krone 26 Heller
beträgt. Diese geringe Differenz allein kann den Anreiz zur
Auswanderung nicht erklären. Die Ursache liegt zum großen
Teil darin, daß sich die Vermittlung in den Händen von
Agenturen befindet, die aus der Auswanderung ein Geschäft
machen, welches sie auf erwerbswirtschaftlicher Basis betreiben
und für das sie eher im Ausland als im Inland einen geeigneten Boden finden. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19160420_article_38 | de | 1916-04-20T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Während ansonsten die Güterkonzentration und
nicht das Güterschlachten ungarische Art sind, begann
vor etwa fünfzehn bis sechzehn Jahren ein förmliches
Parzellierungsfieber die ungarische Gesellschaft zu
erfassen. Banken und Geldleute, Abgeordnete, Advokaten,
Agenten, alles war drum und dran, Güter aufzukaufen und zu parzellieren, als gälte es eine große,
den Staat rettende innere Kolonisation, bei der jeder
gute Ungar mit dabei sein wolle. In Wirklichkeit war
das Ganze aber nur ein widerliches Geschäftsmanöver,
um die Gelder, die die von der ungarischen Gesellschaft nach Amerika vertriebenen Auswanderer heimschickten, in die Taschen dieser selben ungarischen
Gesellschaft zu leiten.
Bis Ende des norigen Jahrhunderts war die
Auswanderung nach Amerika nicht allzu groß. Sie
betrug von 1870 bis 1880 bloß 16.448, im folgenden
Jahrzehnt 186.822 und von 1890 bis 1900 insgesamt
285.317 ungarische Staatsbürger. Aber schon im
Zeitraum 1901 bis 1905 stieg der Jahresdurchschnitt
der Auswanderung auf 84.848, ja von 1906 bis 1910
sogar auf 124.953 Menschen und hält sich seither auf
rund 100.000. Diese Auswanderer senden nun jährlich
150 bis 200 Millionen Kronen ersparter Gelder heim.
Abgesehen davon, daß dieses Geld einer der
wichtigsten Posten in unserer Zahlungsbilanz, ist die
Summe auch groß genug, um die Beutewut unserer
nationalen Spekulanten zu wecken. So wurde denn
nach Herzenslust für die Amerikaner parzelliert, unter
dem Vorwand, sie an das wiedergefundene Vaterland
zu fesseln, in Wirklichkeit aber, um ihnen das ersparte
Geld abzunehmen. Nur zwei Fälle will ich hier erwähnen, die aber als Schulbeispiele gelten können. Im
Arvaer Komitat, also im fruchtärmsten Teile des
Landes, ließ ein verarmter Gentry mit Hilfe einer
Bank sein 100 Joch großes Gütchen parzellieren und es
wurden die einzelnen Parzellen mit 1600 Kronen das
Joch an die bodenhungrigen „Amerikaner“ verkauft,
und zwar so, daß eine größere Anzahlung in bar erfolgte, der Rest als Hypothek auf der Parzelle haften
blieb. Da aber aus einigen Joch dieses mageren
Bodens die neuen Eigentümer kaum ihres Lebens
Notdurft, geschweige denn Zinsen und Amortisation
herausbringen konnten, wanderte der größte Teil der
neuen Kolonisten schon nach wenigen Jahren wieder
nach Amerika zurück, die Parzellen kamen um billiges
Geld in die Hände der Bank oder anderer Spekulanten,
bis eben wieder irgend ein „Amerikaner“ angeschwindelt
werden wird. Im zweiten Falle rühmte sich die
ungarische Ansiedlungs= und Parzellierungsbank, daß
sie ein Gut von 17.000 Joch mit fünfzig Prozent
Nutzen parzelliert habe. Wie es da den Parzellenkäufern ergangen, kann man sich vorstellen. | Financial & Economic Reports |
|
arbeiter_zeitung_aze19120625_article_228 | de | 1912-06-25T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Während sich Tausende Ungarn, nachdem sie etliche
hundert Dollar zusammengespart haben, aus den
Höllen der amerikanischen Fabrikssäle, Berg= und
Hüttenwerke nach Hause sehnen, wird daheim in
Hunderttausenden ihrer Landsleute der Wunsch immer
reger, in das Dollarland zu gelangen. Und da die
Auswanderung von den Behörden erschwert wird,
blüht das Geschäft, die Auswanderer
über die Grenze zu schmuggeln. Fast
täglich wissen die Zeitungen von solch ertappten
Schmugglern zu berichten. Es ist ein rentables
Gewerbe geworden, unbeholfene Bauern trotz Grenzpolizei aus dem Bereich des süßen Vaterlandes wie
aus einem Gefängnis hinauszubringen. Nun hat dieser
Umstand zu einer Neuerung im Grenzpolizeidienst
geführt. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze18990425_article_121 | de | 1899-04-25T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | (Eine Anklage gegen die Oesterreichisch=ungarliche
Kolonialgefelschaft) Tie im Jahreiasdt in Aeien
getretene Oesterreichisch=ungarische Kondkammenden Auswandestatutenmäßig den Zweck, die nach Wien elnie### anderungs.
rungslustigen vor der Uebervortheilling durch die sich gestern drei
agenten zu schützen. Bemerkenswerth ist nin, daß lach de Keepold:
Angestellte dieser Gesellschaft vor dem Sen Aeb et erun,
stadt, Gerichtssetreiar Dr. Kauer, wehen berten hatten.
des Auswanderungesetzes zu veranwolln gebes
Gemäß einer von Dr. Gustav Harpnertimn Wasne eee
kroatischen Landmannes Janos Nalo erstatteten Strafänzeige
kam Nalo am Morgen des 15. Februar ui Wans un. Musler
durch Intervention des Auswankerunssein Sch#ader Ralo's,
über Bremen nach Amerika einzuschiffen. Be. Sa, Firte Misler
der sich bereits in Amerira befindet, hatte ihm die Auswanderern
empfohlen. Mit Rücksicht darauf, daß unter den Ansion Pilefür einzelne Agenturen Agiranon gerrierc Mitler's Porträt bedem Nalo eine Reklamekarte worauf 1i0/ Miden=Bilde in der
findet, nach Kroatien entgegengeichtal, ndtwurde nebst einigen
Hand kam Nalo am Staatsbahnhof an und worden###.n
anderen Auswanderern von einem Diener der Kolonialgesellschaft
empfangen. Ralo, der der demtschten Sprache nicht mäichig 4.
verlangte, den auf dem Biler 5.=41=330,=60 dei (efelschaft in der
man brachte die Leute in das Bure U attlunn dem Bilde
Wehringergasse, wo man Nalo ein Pluntel uu Man überMißler's zeigte. Damit war der Bauer beruhigt. am Norze
führte die Leute später in das Hauptbareau be.de Ste
babnhof. Dort soll es gemaß der Alseat z Verdacht daß
gekommen sein. Einige Auswanderer a 5=4, S. nen, und
sie nicht bei Mißler seien, doch man brohte Pals und
der Polizei und Zurücksendung in die Heimat. Rarte und
biben al Schon in der eisten Bahnstation fehnie Malo um
und erstatete in Mien doner die Sleneratereeff hese d., Geeaieg
Und erialiele in Wien gegen die Kolonialgesellschaft die Anzeige.
Nach seiner Behauptung ist die Ronte theurer als Giene der
Agentur Mister, wonurch er dan Raeftckaral 1h. ch. Fautn er
polizelichen Neusenen. drei Heamte der Geselschaft die Anlaae
205 Htedeen den Oberlentenane des Ruhestandes Folef Nieund zwul ben“ vensionirten Gendarmerigenechemeisten“ Mieenden
Beesa und Herrn Leo Ii Srunrneister Alerander
strauch. Die beiden Oe. Edlen v. Wertennichts zu wisn. Rlemam der mur die Aunsträhse des Varstandae
Profesor Grunsel vollsicht bemede paß die ver der Ghesele
Prosessor Grunzel vollzieht, bemerkte, daß die von der Gesell¬ | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19190717_article_108 | de | 1919-07-17T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | sche Bauern nach Nordamerika ausgewandert,
dort ausgebeutet worden und elend verdorben. Die Statistik wies in Nordamerika damals
jährlich 33.000 Krüppel und Tote unter
den österreichischen Auswanderern auf. In den
letzten zehn Jahren sind aus Oesterreich zwri
Millionen Menschen ausgewandert. | Statistical Data & Demographics |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19200613_article_140 | de | 1920-06-13T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Der Pöstofsiziant als Levemann.
Es wurde mehrfach schon berichtet, daß
beim Bahnpostamt Südbahnhof oftmals
Briefe von Auswanderern, die Dollarnoten enthielten, von gewissenlosen Postorganen beraubt worden sind. Mehrere
der schuldigen Postorgane wurden verhaftet;
allein die Beraubungen der Briefe hörten
nicht auf. Es wurde ein eigener Ueberwachungsdienst organisiert. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19111026_article_195 | de | 1911-10-26T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | In Amerika gründete er natürlich wieder ein Bankhaus
und plünderte die Auswanderer. Als ihm der Boden zu heiß
wurde, ging er nach Südamerika, später nach Paris und
dann wieder nach Budapest, wo er im Hause Törökgasse 70
eine große Wohnung bezog, deren Einrichtung
nicht weniger als 60.000 Kronen kostete. Aus
dem Samuel Leo Schwarz war inzwischen „Mister Sam Lewis
Svarc“ geworden. Schwarz war häufig von Budapest abwesend,
doch wußte kein Mensch, wo er sich aufhalte. Erst nachträglich
stellte sich heraus, daß er ein Kompagnon der Gyr=Guygr=Bank
in Graz sei, bei deren Zusammenbruch vor kurzem Schwarz
verhaftet wurde. | Crime & Legal Proceedings |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19131118_article_179 | de | 1913-11-18T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Krakau, 17. November. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurden
neuerlich 21 stellungspflichtige Auswanderer angehalten,
darunter mehrere Ungarn, welch letztere ihrem Agenten bloß
für die Beförderung über die Grenze je 350 K zahlen mußten.
Nach der Zusammenstellung der Krakauer Polizei passierten vom
1. bis 15. Oktober auf der Reise nach Amerika 2060 österreichische
Auswanderer aus Galizien und 3200 Russen die Stadt, während
in derselben Zeit 2850 österreichische und 960 russische Rückwanderer aus Amerika durch Krakau kommen. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19110219_article_153 | de | 1911-02-19T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Betrogene Auswanderer. Zu der am 14. d. erschienenen Notiz schreibt uns die österreichische Repräsentanz der
Holland=Amerika=Linie, es sei unrichtig, daß einer ihrer Angestellten den Angehörigen von Auswanderern Geld verauslöbte
und daß in dem Falle der Frau Mihaly in Radasd die
Nachforschungen der Gesellschaft wie die der Ponizei ergeden
haben, daß nicht der geringste Verdacht auf einen Angestellten
der Holland=Amerika=Linie falle. Wir haben den Bericht, gegen
den sich die Gesellschaft wendet, der polizeilichen Darsteuung
entnommen. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19110613_article_285 | de | 1911-06-13T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Einige Ueberraschungen der englischen Volkszählung. Die Ziffern, die als Ergebnis der englischen Volkszählung veröffentlicht worden sind, werden nur als vorläufig
bezeichnet, aber es kann als unwahrscheinlich gelten, daß sie
noch eine wesentliche Berichtigung erfahren werden. In England
findet bekanntlich nur alle zehn Jahre, also halb so häufig
wie in Deutschland, eine Volkszählung statt, die sich
dann aber auch über das ganze britische Welt
reich erstreckt. Für England und Wales hat sich eine
Gesamtbevölkerung von 36,075.269 herausgestellt gegen 32,527.843
im Jahre 1901. Die Ziffern für Schottland und Irland
liegen noch nicht vor. Namentlich wird man auf
das Ergebnis für Irland gespannt sein dürfen, dessen
Bevölkerung während des vorigen Jahrzehnts in Abnahme
begriffen war. Auch für England ist die Zunahme nicht
mehr so stark wie früher. Sie betrug im neunten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts noch 12•2, im letzten
Jahrzehnt des Jahrhunderts 11·7 Prozent und im vorigen
Jahrzehnt nur noch 10•9 Prozent. Ob dieser Rückgang allein auf
eine Abnahme der Geburten oder auf ein Ueberwiegen der
Auswanderung zurückzuführen ist, wird erst noch
zu ermitteln sein. Für London sind außer den Zahlen, die schon
mitgeteilt worden sind, noch einige Einzelangaben von
besonderem Interesse. Nach dem Verwaltungsbericht der Londoner
Grafschaft hat im letzten Jahrzehnt die Bevölkerung abgenommen, allerdings nicht viel, nämlich von 4,536.267
auf 4,522.961. Die Bevölkerung des sogenannten Außenringes von London, der eine eigene Verwaltung besitzt
und nur zum hauptstädtischen Polizeibezirk gehört,
ist dagegen von 2,045.135 auf 2,730.002 gewachsen. Daraus
erklärt sich auch zum größten Teil die ungewöhnlich starke
Zunahme der Einwohnerzahlen in den Grafschaften
Essex, Middlesex und Surrey um 30 bis 42 Prozent.
Auch noch einige andere Städte haben an Bevölkerung
abgenommen, aber nur Ortschaften von geringer Wichtigkeit
wie Canterbury, Halifax, Hastings und Burton am Trent. Eine
große Ueberraschung bildet das geringe Wachstum von
Birmingham, dessen Einwohnerschaft in einem ganzen Jahrzehnt
nur um 3000 zugenommen hat und jetzt rund 526.000 beträgt.
Die Steigerung der Volksziffer in den Städten ist überhaupt
nicht besonders groß gewesen und läßt sich mit der deutscher
Stadte im augemeinen nicht vergleichen. Das Beispiel von
Coventry östlich von Birmingham als einer Stadt, die von
70.000 auf 106.000 angewachsen ist, steht schon als einzig da.
Die Volkszählungsergebnisse sind auch gerade für die englischen
Großstädte eine Ueberraschung von einem Grad gewesen, den man
eigentlich nicht für möglich halten sollte. Der Gang der Bevölkerung
wird selbstverständlich für jede größere Ortschaft fortlaufend
und in alen . . Schätzungen haben sich als höchst fehlerhaft
der Schätzun . wiesen. Sosollte Bristol nach,
Zählung nur haben, während die
geschätzt 491. hat. In Leeds wurden
Ausfall 22.000 In „Sheffield betrug der
der Schätung. große Irrtümer
zukommen . ... Statistik auch nicht, vorzulommen und lassen sich wohl vermeiden. | Statistical Data & Demographics |
|
arbeiter_zeitung_aze19140318_article_206 | de | 1914-03-18T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Aus Czernowitzer Polizeiakten geht hervor,
daß Kolosowski im Verdacht des Verbrechens des
Menschenraubes steht. Einer der Matrosen, die während der
russischen Revolution auf dem Schiffe „Potemkin“ gemeutert
haben, Wladimir Hluszenko, kam nämlich nach Czernowitz
und fand hier eine Stelle in einem Auswanderungsbureau.
Hier heiratete er auch. An ihn drängte sich Kolosowski heran
und beredete ihn, nach Russisch=Nowosielitza zu fahren, weil
dort dreihundert Auswanderer nach Oesterreich zu befördern
seien. Hluszenko fuhr hin, wurde aber sofort verhaftet. Vier
Tage danach schrieb er das seiner Frau. Seither hat man von
ihm keine Nachricht und man glaubt, daß er in Rußland
hingerichtet worden sei. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19130811_article_104 | de | 1913-08-11T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | * Gegen die unbefugte Auswanderung. Das Sicherheitsbureau hat im Laufe seiner fortgesetzten Aktion gegen die
unbefugte Auswanderung Militärpflichtiger und bei der Durchleuchtung der im Nordbahnhof ankommenden und mit der Westbahn fortfahrenden Auswanderer am 8. d. im Nordbahnhof elf
und im Westbahnhof vier und am 9 d. im Nordbahnhof
fünf unbefugte Auswanderer beanstandet. Von diesen zwanzig
Personen wurden dreizehn nach § 67 V.=G. dem Landesgericht
eingeliefert. Fünf wurden zur Heimbeförderung dem Polizeigefangenhause übergeben und zwei entlassen und den Auswanderungsgesellschaften rückgestellt. — Am 3. d. abends
erstattete der aus Nespal in Ungarn zugereiste
Schuhmachergehilfe Paul Mayer dem Sicherheitswachinspektor Finger die Anzeige, daß ihn der 52jährige Hilfsarbeiter Josef Mihalovics, Landstraße, Trubelgasse Nr. 12 wohnhaft, überredet habe, auszuwandern. Für die Vermittlung habe
sich der Mann 20 Kronen zahlen lassen. Außerdem habe er
ihm 50 Kronen entlockt. Das Sicherheitsbureau hat Mihalovics
verhaftet und festgestellt, daß er und seine Gattin, die 28jährige
Marie Mihalovics, ungarische Auswanderer beherbergen und sie
Auswanderungsbureaux zuführen. Für das Zuführen erhalten
sie für jeden Auswanderer 5 Kronen. Mihalovics wurde wegen
Betruges und Verbrechens nach § 67 W.=G. dem Landesgericht
eingeliefert. Seine Frau wurde dem Gericht angezeigt und auf
freiem Fuße belassen. — Die eigentlichen Nutznießer, die
Auswanderungsgeschäfte, bleiben also weiter ungeschoren.
Stehen diese unter so mächtigem Schutze? Wenn der
Schuster strafwürdig sein soll, der die Auswanderer überredet
und dem Geschäft zuführt, wie sehr muß erst dem Geschäftsinhaber, der die Karte ausfolgt, das Geschäft also erst abschließt
und damit erst das Vergehen gegen das Wehrgesetz möglich
macht, Schuld treffen, Würden die Auswanderungsgeschäfte
jeden Militärpflichtigen abweisen, anstatt für sein Zuführen
fünf Krouen zu bezahlen, dann könnten der Schuster und seine
Frau noch so oft versuchen, Militärpflichtige zur Auswanderung
zu überreden, und es würde ihnen nie gelingen. Wenn die Bevölkerung den Eifer der Polizei verstehen soll, dann müssen schon
auch die eigentlichen Nutznießer eingesperrt werden. Dann auch
wird das Verführen Militärpflichtiger bald ein Ende haben.
Auswanderungsagenten sitzen gern in Fiakern und Autos, aber
nicht in Arresten. | Crime & Legal Proceedings |
|
arbeiter_zeitung_aze19150711_article_64 | de | 1915-07-11T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Der Charakter der Gesamtwirtschaft war aber
noch nicht kapitalistisch=industriell, sondern durch die
Lanowirtschaft und den vorherrschenden Kleinbetrieb
bestimmt. Es entfiel ein Grundbesitzer auf je acht bis
elf Einwohner. Doch bestanden auch in dieser Beziehung wesentliche Unterschiede in den verschiedenen
Landschaften. In den gebirgigen Teilen im Norden der
Lombardei herrschte der Eigenbetrieb durch kleine, auch
durch Zwergbauern vor und der Kleinbetrieb wurde
durch die Freiteilbarkeit des Grund und Bodens begünstigt; die temporäre Auswanderung war eine Folge
des Kleinbesitzes und förderte ihn wiederum, da sich die
zurückkehrenden Auswanderer mit ihren Ersparnissen
auf eigener Scholle niederzulassen strebten. Die
unrationeue Wirtschaft mit den Gemeindegütern, die
Abholzung der Wälder, um durch den Holzverkauf
augenblicklichen Gewinn zu erzielen, schädigten jene
egein beträchtlich, bis die österreichische Regierung | Financial & Economic Reports |
|
neue_freie_presse_nfp19131030_article_368 | de | 1913-10-30T00:00:00Z | neue_freie_presse | Kriegsministerium vorgelegten Ziffern
wehrpflichtigen Auswanderer und bemerkt, daß diese Zahlen
für die Statistik nicht verwendbar seien, da eine Reihe von
maßgebenden Momente außer acht gelassen wird, so der
Umstand, daß auch die mit ihren Eltern ausgewanderten
Säuglinge in diesen Ziffern enthalten sind, ohne daß die
Sase Kindersterblichkeit berücksichtigt erscheint, weiter die
##aneeler nicht in Abzug gebracht werden und insbesondere das Tauglichleitsprozent völlig beiseite gelassen
wird. Daß in der Auswanderung eine Gefährdung der Wehrmacht nicht gut erblickt werden könne, geht auch daraus hervor,
daß Italien, das über seine Wehrmacht gewiß eifersüchtig
wacht, eine verhältnismäßig größere Auswandererziffer aufweist als Oesterreich=Ungarn. Redner führt die Zahlen der
über die verschiedenen europäischen Häfen beförderten Auswanderer an und kommt zu dem Schlusse, daß der größte
Teil durch den Pool und nur ein kleiner durch die Canadian
Pacisic befördert wurde. Daran, daß die Ziffer der österreichischen Auswanderung im Jahre 1913 eine so hohe ist,
ist vor allem die Weltkrise schuld, die Oesterreich allerdings
weit mehr ergriff als andere Länder, aber auch der Umstand,
daß diese Krise durch die Politik des Ministers des Aeußern
künstlich verschärft wurde. | Statistical Data & Demographics |
Dataset Card for Topic-specific Genre Classification of German Historical Newspapers
This dataset was developed to train and evaluate topic-specific genre classification of German-language historical newspaper clippings.
- Curated by: [Sarah Oberbichler]
- Language(s) (NLP): [German]
- License: [afl-3.0]
Uses
- Evaluation of machine learning models for topic-specific classification of ocr-processed historical texts with varying quality levels.
- Fine-tuning models on topic-specific classification tasks in German Language
Dataset Structure
The dataset consists of digitized historical German newspaper articles related to emigration, with each entry containing several structured fields. Each record includes a unique document identifier that combines the newspaper name, publication date, and article number. The temporal information is provided through precise dating (date and time), and each article is linked to its digital representation via a IIIF (International Image Interoperability Framework) of the NewsEye platform: https://platform2.newseye.eu/users/sign_in
Dataset Creation
The dataset - which can be split into training and texting datesets- was compiled using keyword searches for various German terms related to emigration, including "Auswander" (emigrant), "Ausgewanderte" (emigrated), "Emigrant" (emigrant), "Emigrierte" (emigrated), "Emigration" (emigration), "Kolonist" (colonist), and "Ansiedler" (settler). The clippings were then enriched with human annotations categorizing them into different genres:
- "Commercial Announcements & Public Appeals
- "News Reports & Current Events"
- "Cultural Affairs & Society"
- "General Information & Guidance"
- "Crime & Legal Proceedings"
- "Financial & Economic Reports"
- "Statistical Data & Demographics".
Source Data
- Source: Historical newspapers between 1850 and 1950
- Primary Source: Arbeiter Zeitung, Illustrierte Kronen Zeitung, Neue Freie Presse, Innsbrucker Nachrichte
- Primary Source Quality: OCR with varying accuracy levels and typical historical document digitization or layout recognition errors
- Manual verification and annotation of articles and their boundaries
Who are the source data producers?
- Austrian National Library
- NewsEye Platform
Annotations
Human annotations
Annotation process
Manual annotation
Who are the annotators?
Sarah Oberbichler
Personal and Sensitive Information
The dataset contains only public domain historical newspaper content and has no copyright restrictions. It does contain personal information
Bias, Risks, and Limitations
- Historical perspective and biases
- Language and cultural context limitations
- OCR quality variations
- Topic-specific focus may limit generalization
Citation
Dataset Card Authors
Sarah Oberbichler
Dataset Card Contact
Sarah Oberbichler ([email protected])
- Downloads last month
- 25
Data Sourcing report
No elements in this dataset have been identified as either opted-out, or opted-in, by their creator.